György Dalos

Geschichte der Russlanddeutschen

Von Katharina der Großen bis zur Gegenwart
Cover: Geschichte der Russlanddeutschen
C.H. Beck Verlag, München 2014
ISBN 9783406670176
Gebunden, 330 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Deutsche Bearbeitung von Elsbeth Zylla. György Dalos verfolgt in seinem neuesten Werk die Schicksalswege einer deutschen Minderheit in Russland. Einen Schwerpunkt legt er darauf, wie sie den Ersten Weltkrieg, die Oktoberrevolution, die Stalinistische Diktatur und im Anschluss daran Kollektivierung, Deportationen und Zwangsarbeit erlebten, ehe allmählich ihre Rehabilitierung einsetzte und schließlich die Perestroika für nicht wenige wieder die Möglichkeit zur Rückkehr nach Deutschland schuf.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.04.2015

Cord Aschenbrenner ist dankbar, dass einer wie György Dalos sich der fast vergessenen Geschichte der Russlanddeutschen annimmt, einer, der als ungarischer Jude selbst einer Minderheit entstammt, wie der Rezensent weiß, und der detailliert und mit Empathie, doch nicht ohne Distanz, so Aschenbrenner, Dokumente, Briefe, Akten studiert hat, um diese Geschichte aufzuschreiben. So erfährt der Rezensent bei Dalos, wie die Russlanddeutschen als deutsche Bauern an der Wolga die besseren russischen Bürger wurden, wie der Erste Weltkrieg und Stalin das friedliche Miteinander zerstörten und die Minderheit im Imperium unterging.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.12.2014

Den ungarischen Autor György Dalos schätzt Rezensentin Cathrin Kahlweit als "Multitalent" und geht entsprechend erwartungsvoll an die Lektüre seines neuen Werkes "Geschichte der Russlanddeutschen". Zunächst stellt die Kritikerin fest, dass Dalos trotz des Untertitels "Von Katharina der Großen bis zur Gegenwart" insbesondere die jüngere Geschichte in den Blick nimmt. Und so liest sie etwa über die Nationalitätenpolitik Stalins oder lernt in dem brillant recherchierten Werk, dass die deutsch-russische Beziehung zunächst von großer Zuneigung, nach zwei deutschen Angriffskriegen aber vor allem von Abneigung geprägt war. Interessiert folgt sie Dalos' Ausführungen über die von Stolz und Demut geprägte Abschottung der Russlanddeutschen nach dem Ersten Weltkrieg bis sie unter Stalin schließlich gewaltsam aus ihren Siedlungsgebieten geschafft wurden. Ein äußerst lehrreiches Buch, das zu dem einfühlsam geschrieben ist, urteilt die Kritikerin.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2014

In György Dalos' "Geschichte der Russlanddeutschen" erinnert Kerstin Holm das Verhältnis zwischen den Russen und den Deutschen in ihrem Land an eine Ehe, die einmal als gelungene Symbiose begonnen hatte, aber durch die Krisen des zwanzigsten Jahrhunderts arg in Mitleidenschaft gezogen wurde - umso begrüßenswerter ist dieses Buch, findet die Rezensentin. Nachdem die Russlanddeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg wiederholt ihre Autonomie verloren hatten, die auch durch die Perestroika nicht wiederhergestellt wurde, wanderte ein großer Anteil von ihnen aus, erklärt Holm. Dalos' abschließender Appell an die Ausgewanderten, die es nach Deutschland verschlagen hat, ihr russisches Erbe als Bereicherung anzusehen, stimmt die Rezensentin unbedingt zu.
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