E.E. Cummings

39 Alphabetisch

Amerikanisch-Deutsch
Cover: 39 Alphabetisch
Urs Engeler Editor, Basel 2001
ISBN 9783905591316
Kartoniert, 96 Seiten, 14,83 EUR

Klappentext

Ausgewählt und aus dem Amerikanischen übersetzt von Mirko Bonne. Die Sammlung von E. E. Cummings Gedichten zeigt einen Querschnitt durch das lyrische Gesamtwerk des Dichters. Entstanden zwischen 1904 und 1962, stellt es nach wie vor einen Schatz von an die Tausend nie zuvor ins Deutsche übertragenen Gedichten dar.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.07.2002

Die hier versammelten Gedichte sind, wie der Titel schon sagt, alphabetisch geordnet, aber, da in deutscher wie englischer Sprache abgedruckt, der Laune der jeweiligen Anfangsbuchstaben gehorchend, gegeneinander versetzt. Dies wird den Leser, mutmaßt die Rezensentin Angela Schader, zur "gründlicheren" Lektüre anleiten, da er nicht auf derselben Seite hin- und herspringen kann. Und diese Lektüre lohnt sich, denn Mirko Bonnés Übersetzungen scheinen Schader wunderbar gelungen, gerade da, wo die Vorlage wortspielerisch und voraussetzungsreich war. Bonné verfahre "spielerisch, aber nie mutwillig", die Rezensentin ist "bezaubert".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2001

Für Rezensentin Sibylle Cramer verlieh Cummings der "metrisch reichen, aber rhythmisch armen" amerikanischen Gedichtsprache Tempo und Rhythmus - viel und schnelles Tempo und viele verschiedene Rhythmen. Das Verb werde dabei zur Basis seines "Beschleunigungsexperiments", schreibt Cramer. Cummings hat nebenbei gemalt, und viele seiner Gedichten, die "picture poems", verraten nach Cramer seine Affinität zum Bild, was durchaus wörtlich zu nehmen ist, wenn er etwa aus einem Gedicht über eine schlafende Biene gleichzeitig einen Gedichtkörper mit abgehängtem Kopf und bauchigem Versleib bastelte. Jedes Gedicht stelle eine große Herausforderung für den Übersetzer dar - offensichtlich hat Mirko Bonne diese Aufgabe gut bewältigt. Er hat bei seiner Auswahl an Gedichten aus den Jahren 1923 bis 1962 eher Texte berücksichtigt, die sich an der Tradition abarbeiten - und so lernt man einen Cummings kennen, behauptet Cramer, der sich lebenslang mit der Form des Sonetts beschäftigt hat. Aber muss man ihn gleich eine "Portalfigur" der amerikanischen Experimentallyrik nennen? Ein viel zu wuchtiger Begriff für eine eher luftige Angelegenheit.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 10.10.2001

In diesem Auswahlband folgt nicht nur die Übersetzung, sondern auch die Auswahl und Anordnung der Texte den Strukturprinzipien des Verfassers E. E. Cummings', stellt Michael Braun fest, wodurch sowohl Original als auch Übersetzung "als gleichwertige Kunstwerke betrachtet" würden. Die Anordnung der Übersetzungen, so Braun, folge wie auch die der Originale dem Alphabet, was zwar ein ständiges Hin- und Herblättern zur Folge habe, gleichzeitig aber auch einen gewissen Reiz darstelle, sobald man sich einmal eingewöhnt habe. Bei der Übersetzung der sehr verschiedenartigen Texte hält sich der Übersetzer Mirko Bonne fast buchstabengenau an die Vorlage und entscheidet sich damit für die Artistik zugunsten einer "sinn-rettenden" Lesbarkeit, wie der Rezensent anmerkt.
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