W. H. Auden

Aus Shakespeares Welt

Cover: Aus Shakespeares Welt
Pendo Verlag, Zürich/München 2001
ISBN 9783858424167
Gebunden, 200 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Hanno Helbling. Diese Essays sind zugleich eine Einführung in das Werk des englischen Dichters Wystan H. Auden sowie eine Auseinandersetzung mit Shakespeares Werk. Sie geben Einblick in das Denken Audens, der als radikaler lyrischer Spracherneuerer die nachfolgenden angelsächsischen Dichtergenerationen stark geprägt hat. Mit der Unbefangenheit der angelsächsischen Essayistik nähert sich Auden dem Werk seines berühmten Kollegen. Der vorliegende Band versammelt sämtliche Essays Audens über Shakespeare. Sie liegen mit einer Ausnahme hier erstmals auf Deutsch vor.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.11.2002

Eine wahre Flut von neuen Publikationen über Shakespeare sichtet Rezensentin Stefana Sabin. Unter anderem liegen nun auch die Shakespeare-Vorträge des Dichters W. H. Auden in deutscher Übersetzung vor, die Sabin im großen und ganzen recht gut gefallen haben. Auden strebe keine allumfassende Deutung an, sondern kombiniere Textanalyse mit Elementen von Sozialgeschichte, stelle unkonventionelle Verbindungen zwischen dem Renaissance-Alltag und der modernen Wirklichkeit her und pflege einen essayistisch unbefangenen Ton. "Auden erzählt mehr, als dass er interpretiert", bringt Sabin ihre Eindrücke auf den Punkt. Audens Methode und auch sein Shakespeare-Verständnis im Allgemeinen ist durch ein "Ineinandergreifen von Psychologie und Dramaturgie" gekennzeichnet, wie Sabin Hanno Helbling aus seinem Nachwort mit voller Zustimmung zitiert. Zwar ist Audens Essays keine psychologische, literarische oder dramaturgische Erkenntnis über Figuren oder die Stücke abzugewinnen, stellt die Rezensentin fest. "Aber in ihrer philologisch verbrämten Begeisterung und in ihrer assoziativen Phantasie", schließt sie wohlwollend, "führen sie hin zum Text."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.02.2002

Jens Bisky ist hocherfreut, dass der Band mit Essays über Shakespeares Werke jetzt auf deutsch erschienen ist, zumal, wie er betont, die legendären Vorlesungen über Shakespeare, die Auden 1946/47 gehalten hat, erst im nächsten Jahr in deutscher Übersetzung vorliegen werden. Mit diesem Buch, meint der Rezensent, kann man sich hervorragend die Zeit bis dahin vertreiben. Allerdings sei es sehr schade, das der Band derartig mit "philologischen und biografischen Details geizt", so Bisky, der es interessant gefunden hätte etwas zum Verhältnis der Essays zu den Vorlesungen zu erfahren. Davon abgesehen aber ist er sehr angetan von dem Buch und er lobt auch die Übersetzung nachdrücklich. Besonders interessant findet er die Gedanken des Autors zu Falstaff und Jago, die der Rezensent als Audens Lieblingsfiguren bei Shakespeare ausmacht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.10.2001

Der Band mit einer Auswahl der Schriften des 1907 in England geborenen und 1973 in Wien gestorbenen Lyrikers Wystan Hugh Auden über Shakespeare hätte ein wichtiger Beitrag werden können. Schließlich hielt Gottfried Benn Auden für einen der bedeutendsten Dichter, im Deutschen aber liegt keines seiner Werke mehr vor, informiert Yaak Karsunke. Aber das vorliegende Buch hält der Rezensent für eine "editorische Mogelpackung", "schlampig gemacht", denn weder werden die Originaltitel der Aufsätze genannt, noch Ort und Datum der Erstpublikation angegeben, schimpft Karsunke. Das Nachwort des Herausgebers findet er "geschwätzig", dessen Anliegen literarisch fehlgeleitet. Aber nicht nur die Ausgabe selbst erregt das Missfallen des Rezensenten, auch Audens Betrachtungen seien nicht maßgeblich hilfreich. Karsunke empfiehlt dem interessierten Leser stattdessen einen Band des sizilianischen Schriftstellers Guiseppe Tomasi di Lampedusa (deutsch 1994 bei Wagenbach), in dem dieser Shakespeare mit einem Porträt kritisch würdigt.
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