Herbert Schneider

Ministerpräsidenten

Profl eines politischen Amtes im deutschen Föderalismus
Cover: Ministerpräsidenten
Leske und Budrich Verlag, Opladen 2001
ISBN 9783810030306
Kartoniert, 434 Seiten, 36,81 EUR

Klappentext

Unter Mitarbeit von Michael Haus, Steffanie Richter und Klaus Schrode. Das Buch untersucht den Einfluss des Landesministerpräsidenten auf die Landes-, Bundes- und Europapolitik und befasst sich u.a. mit ihrem politischen Handeln zwischen Länderinteressen und Parteiräson. Es versucht, zwei Forschungsstränge - Föderalismus und Elitenforschung - miteinander zu verbinden. Die Untersuchung stützt sich auf schriftliche und mündliche Interviews mit amtierenden und ehemaligen Landesregierungschefs sowie die Auswertung von Memoiren- und Biographien. Das Interesse gilt dabei u.a. der Rekrutierung, Stellung und Regierungsweise der Ministerpräsidenten sowie ihrem Rollenverständnis. Ein Blick auf Österreich (Landeshauptleute), die Schweiz (Kantonalpräsidenten) und die USA (Gouverneure) rundet die Untersuchung ab.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.05.2001

Rudolf Morsey bemerkt, dass die Erforschung der Ministerpräsidenten bislang eher vernachlässigt worden ist. Erstaunlich findet er die "reich sprudelnde Quelle" für diese sorgfältige ausgewertete und materialreiche Studie: Fragebögen und Interviews noch amtierender oder nicht mehr amtierender Ministerpräsidenten. Ergebnis sei ein "moderner Fürstenspiegel", wobei erfreulicherweise ein "Ranking" vermieden werde. Der Rezensent ist allerdings erstaunt, dass zwei seiner Meinung nach wichtige Kriterien zur Beurteilung dieser Führungselite außer Betracht bleiben: die religiöse Formung und die familiäre Umgebung. Trotz vieler Tabellen hält Morsey die Studie für gut lesbar, obwohl es auch einige Überschneidungen gebe. Plausibel erscheint ihm die Darstellung dreier Führungsstilvarianten am Beispiel von Johannes Rau, Edmund Stoiber und Kurt Biedenkopf. Wenig erhellend findet er dagegen die ohnehin seltenen Ausblicke auf ausländische Beispiele. Im Ganzen lobt er den Wert der Studie, denn immerhin seien die Ministerpräsidenten die "wichtigste Rekrutierungselite" für Kanzlerkandidaten.
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