David Almond

Zwischen gestern und morgen

(Ab 12 Jahre)
Cover: Zwischen gestern und morgen
Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2000
ISBN 9783473343768
Gebunden, 190 Seiten, 12,68 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Mechtild Testroet. Sie spüren ihrer Vergangenheit nach. Sie spielen das Spiel Tod um das Leben zu erfahren. Sie durchbrechen die Regeln der Erwachsenen und werden Freunde: Kit, John und Allie.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.01.2001

Regelrecht hingerissen zeigt sich Siggi Seuss von diesem Buch, das für ihn viel mehr ist als die Geschichte vom 13-jährigen Kit, der in einer nordenglischen Zechensiedlung lebt und den Erzählungen seines Großvaters lauscht. Die Stärke des Buchs liegt für Seuss vor allem darin, dass es dem Autor gelingt, beim Leser längst verschüttete Erinnerungen wachzurufen: Träume aus der Kindheit, kindliche Abenteuer, auch Assoziationen zu Brueghels (d. Ä.) Winterlandschaften werden bei der Rezensentin wieder lebendig. Alles scheint einem vertraut, obwohl es zwischenzeitlich längst vergessen war, schwärmt Seuss. Almond sei ein "Magier von Sprache und Milieu, der (...) die Balance zwischen Realität und Unerklärlichem" hält, ein Erzähler, der an die "Dialektik des Lebens" erinnert: Leben und Tod, "Dunkelheit und Licht, Chaos und Ordnung".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.11.2000

Fritz Wolf ist alles in allem sehr angetan von diesem Jugendroman, auch wenn er einiges zu bemängeln hat. Die "vielschichtige" in den Schächten einer stillgelegten Zeche angesiedelte Geschichte, in der es um Freundschaft zweier Jungen und die Macht der Vergangenheit geht, habe zwar ihre schaurigen Momente, sei aber "weit mehr" als eine Gruselstory. Der Rezensent lobt die psychologische Dichte des Buches und preist es als "spannend" und "schlüssig" erzählt. Und wenn der britische Autor mitunter mit seinen symbolischen Verweisen auch etwas zu dick auftrage und manchmal etwas "angestrengt" wirke, habe er insgesamt "ein Stück aufregende Literatur" geschaffen, schwärmt der Rezensent. Den deutschen Titel allerdings findet er ziemlich verfehlt, der erinnert ihn an ein ödes "Schulaufsatz-Thema".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2000

Ganz schön düster für ein Jugendbuch: John und Christopher spielen das `Spiel vom Tod`. Das heißt, John versetzt Christopher in eine Trance. Die bewirkt, dass Christopher fortan zwei namens- und altersgleiche Urahnen erscheinen, die vor vielen Jahren im Bergwerk seiner Heimatstadt verunglückt waren. Christiane Kögel stellt da auch die Frage, ob so viel Schwarzes, Dunkles und Unheimliches noch zur Rubrik Jugendbuch gehört. Immerhin, auch der Verlag ist sich (`ab 12 Jahren` oder `für junge Erwachsene`) nicht sicher. Die Geschichte über Tod, Erscheinung, Zeitverschiebungen und -verstrickungen ist - zumindest für Erwachsene - `mit Gewinn` auf vielen Ebenen les- und interpretierbar, denn David Almond `operiert` mit mehreren Erzählsträngen, meint Kögel: Die Gegenwart (Christopher und John), die Welt der verstorbenen Namensvetter, die Zeit des Großvaters und die von Christopher verfasste Geschichte in der Geschichte. Die Rezensentin sieht in den Querverbindungen zwischen Gestern, Heute und Morgen die eigentliche Faszination des Buches. Denn hier spiele nichts wirklich im Jetzt. Für ein Jugendbuch ist das `schwere Kost` urteilt Christiane Kögel.
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