Fritz Reheis

Wo Marx Recht hat

Cover: Wo Marx Recht hat
Primus Verlag, Darmstadt 2011
ISBN 9783896787095
Gebunden, 208 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Der freie Markt triumphiert, der Kommunismus ist tot! Diese Gewissheit der Zeit nach Zusammenbruch des Ostblocks hat tiefe Risse bekommen. Die Finanzkrise, entfesselt von einem deregulierten Markt, zeigt eindrucksvoll, dass Marx vor 150 Jahren durchgeführte Analyse von Wirtschaft und Gesellschaft heute durchaus wieder Aktualität besitzt und sich als enorm fruchtbar für die Kapitalismusdiskussion erweisen kann. In jedem der zehn Kapitel greift Fritz Reheis einen Diskussionspunkt der aktuellen Kapitalismuskritik auf, um ihn mit wesentlichen Argumenten der Marxschen Diagnose zu konfrontieren. In einem dritten Schritt werden Aspekte der gegenwärtigen Kapitalismusdiskussion auf Marxscher Grundlage analysiert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.01.2012

Marx schützen vor diesem Buch - ein hehrer Anspruch, den der Rezensent da verfolgt. Eigentlich wollte sich Martin Lüdke allerdings vom Autor mit Marx eine vermeintlich neue Art und Weise des Wirtschaften und Lebens und eine Revision des Verhältnisses von Mensch und Natur beibringen lassen, ganz konkret und radikal versteht sich. Pustekuchen. Nicht nur kann Lüdke in diesem Buch nicht die Spur einer Systematik entdecken. Der Autor, erläutert er Fritz Reheis' haarsträubende Methode, schmeißt den jungen und den alten Marx in einen Topf, würzt mit Popper, Buddha und Pater Anselm Grün, rührt einmal kräftig um und setzt uns den "Marx-Brei" vor, und das auch noch in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft! Die armen Studenten, findet Lüdke, haben das nicht verdient und Marx schon gar nicht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.05.2011

Didaktisch hält Rudolf Walther den Autor für gut auf Zack. Zu einer Marx-Renaissance kann das Buch von Fritz Reheis jedoch nur eingeschränkt beisteuern, gibt Walther zu bedenken. Die übersichtliche Ordnung des Stoffes und die verständliche Formulierung macht Marx noch nicht aktuell, meint er. Für philologisch präzise Kategorienentfaltung greift er lieber zum "Marx-Engels-Lexikon". Was die Darstellung von Grundzügen des Werks betrifft, so trifft er bei Reheis allenthalben auf Vereinfachungen und empirische Daten, die für ihn allenfalls Scheinevidenzen darstellen. Was bei Marx Ausbeutung ist, kann ihm der Autor mit einem Hinweis auf das Aldi-Vermögen nicht wirklich erhellen. Ebenso bleibt der Begriff der Entfremdung für ihn hier im Vagen. Schließlich fragt sich der Rezensent, warum der Autor ausgerechnet die geschichtsphilosophischen, höchst spekulativen und schwächsten Züge von Marx herausstellt. Für Walther stellen sie keinen guten Grund dar, Marx zu lesen.