Joseph E. Stiglitz

Im freien Fall

Vom Versagen der Märkte zur Neuordnung der Weltwirtschaft
Cover: Im freien Fall
Siedler Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783886809424
Gebunden, 448 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Thorsten Schmidt. Der freie Fall der Weltwirtschaft begann im Herbst 2008 mit dem Zusammenbruch der Investment-Bank Lehman Brothers. Die Finanz- und Wirtschaftskrise, die wir seither erleben, ist die schlimmste seit den 1930er Jahren. In seinem neuen Buch fragt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, wie es dazu kommen konnte - und erklärt, wie wir solche Katastrophen in Zukunft verhindern können.
Mit der Wirtschaftskrise hat sich die jahrzehntelang herrschende Wirtschaftsdoktrin selbst entzaubert: Falsche Anreize, entfesselte Märkte und eine ungerechte Verteilung des Reichtums haben die Welt an den Rand des Abgrunds geführt. Für Joseph Stiglitz ist klar: Ein "Weiter so" kann es nicht geben. Statt mit hektischen Rettungsmaßnahmen die eigene, nationale Wirtschaft zu retten und danach wieder zur Tagesordnung überzugehen, müssen wir diesen kritischen Moment nutzen, um eine neue globale Wirtschafts- und Finanzpolitik zu schaffen.
Joseph Stiglitz beschreibt in seinem neuen Buch, wie solch eine krisenfeste und gerechtere Wirtschaftsordnung aussehen könnte. Neben einer besseren Regulierung der Finanzmärkte und einer aktiveren Rolle des Staates in der Wirtschaft, müssen wir vor allem dafür Sorge tragen, weltweit Arbeitsplätze zu sichern und den Wohlstand gerechter zu verteilen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.05.2010

Viele Parallelen zu Nouriel Roubinis Buch "Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft" findet Uwe Jean Heuser in Joseph Stiglitz' Krisentheorie. Einen neuen Keynes hat er nicht gefunden, so der Rezensent, der sowohl Stiglitz als auch Roubini stellenweise etwas eitel findet. Dennoch spricht er dem Nobelpreisträger die Bedeutsamkeit seiner Worte gar nicht ab und begibt sich mit ihm gern auf die Suche nach einem neuen Wirtschaftsmodell. Er findet dann zwar eine Menge hervorragende wirtschaftspolitische Beobachtungen, doch vermisst er nicht nur den roten Faden, sondern auch Antworten jenseits der Beschwörungen eines starken Staates. Am Ende seiner Lektüre muss Heuser nicht ohne einen Anflug von Enttäuschung feststellen: er muss weiter suchen - ist aber froh von den "besonders lesenswerten" Visionen der beiden Ökonomen einiges gelernt zu haben.