Massimo Carlotto, Marco Videtta

Wo die Zitronen blühen

Kriminalroman
Cover: Wo die Zitronen blühen
Tropen Verlag, Stuttgart 2009
ISBN 9783608502039
Gebunden, 215 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Judith Elze. Im Nordosten Italiens werden die Kleinstädte von wenigen Industriellenclans dominiert. Francesco Visentin ist Spross einer wohlhabenden Anwaltsfamilie. Wenige Tage bevor er heiratet, wird seine geliebte Braut tot aufgefunden - brutal ermordet. Die Suche nach dem Mörder offenbart nach und nach die skrupellosen und mafiösen Praktiken der Geschäftswelt - Menschenhandel, Erpressung, Ökokriminalität und Mord.

Im Perlentaucher: Papa war doch einfach der Beste

Die mit Abstand sympathischste Gestalt in Massimo Carlottos neuem Krimi "Wo die Zitronen blühen" ist ein Trinker, der ein Vermögen für Frauen, Alkohol und Glücksspiel verprasst hat und der schließlich wegen Brandstiftung mit tödlichen Folgen im Gefängnis landet. Gleich darauf folgt der Finanzhai, eine Art Bernie Madoff aus der Provinz, der allerdings trotz erfolgreicher Pyramidengeschäfte nie zu den besseren Kreisen aufschließen wird... Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.11.2009

Rezensent Steffen Richter sieht italienische Krimiautoren vor das Problem gestellt, dass selbst übelste Fantasien oft von der Wirklichkeit eingeholt werden. Probate Abhilfe kann da der genaue Blick auf die Realität schaffen, und den Autor Massimo Carlotto schätzt Richter als "gnadenlosesten Entzauberer traditioneller Italien-Verklärung". Zusammen mit Marco Videtta hat er diesmal einen Roman geschrieben, dem der Rezensent das Etikett anheftet, von "nahezu biblischer Schlichtheit" zu sein. Eine junge Frau wird ermordet, und je länger ihr untröstlicher Verlobter auf eigene Faust ermittelt und je höher die Kreise werden, in die er dabei vordringt, umso tiefer werden die Abgründe: korrupte Familienclans schrecken vor nichts zurück, um ihre Privilegien zu erhalten. Obwohl der Rezensent den Krimi offenkundig gern und mit Interesse gelesen hat, scheint er letztlich nicht ganz glücklich mit ihm, zumal er schon ab Seite 79 wusste, worauf das ganze hinausläuft.
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