Rolf Hosfeld

Die Geister, die er rief

Eine neue Karl-Marx-Biografie
Cover: Die Geister, die er rief
Piper Verlag, München 2009
ISBN 9783492052214
Gebunden, 260 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Ein Gespenst geht um in Europa: 20 Jahre nach Ende des Kommunismus und mitten in der Krise des Kapitalismus sind die Ideen des Karl Marx - zumindest in Teilen - wieder en vogue. Man beruft sich gerne auf den großen Alten aus Trier - allerdings meist, ohne ihn oder gar sein Werk zu kennen. Rolf Hosfeld wirft einen neuen, unverstellten und kritischen Blick auf das unruhige Leben des Karl Marx. Aus der Biografie des widersprüchlichen Politikers und Revolutionärs leitet er das Werk ab: seine Irrtümer und Fehleinschätzungen ebenso wie seine teilweise bahnbrechenden Ideen. Hosfeld macht Marx' Leben zwischen Trier und London anschaulich und zugleich das komplizierte Werk zugänglich, das zu den bedeutendsten der Ideengeschichte der Welt zählt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.10.2009

Als "brillanten Essay, halb Biografie, halb Werkeinführung" lobt Rezensent Peter Schöttler dieses Buch über Karl Marx. Zudem sei es so "leichtfüßig" geschrieben, dass auch ein breites Publikum Geschmack daran finden könne. In vier Kapiteln führe Schröder durch das Leben Karl Marx' – die Einflüsse, Ideen, die Politik der damaligen Zeit würden beschrieben und ihr Einfluss auf die Thesen von Marx diskutiert. Anders als Lenin hielt Marx Geschichte nie für "machbar", stellt der Rezensent fest. Seine größte Leistung sei die Kritik an der liberalen Wirtschaftswissenschaft gewesen. Es wäre schön, wenn sich Wirtschaftswissenschaftler durch Hosfelds Essay zu einer "vorurteilsfreien" Beschäftigung mit diesem Aspekt des Marxschen Werks inspirieren ließen, erklärt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.09.2009

Kehrt Marx zurück? Keine Bange, meint Rudolf Walther, als System und Gesellschaftstheorie ist der passe. Das Buch von Rolf Hosfeld empfiehlt Walther aus diesem Grund nicht als, wie der Untertitel es ankündigt, "neue" Biografie oder neuen Blick auf alte Theorien, sondern als "unverstellte", von "ideologischen Verkleisterungen" freie Perspektive. Das gefällt dem Rezensenten schon besser. Zumal er dem Autor Wissen und "kompilatorisches Talent" attestiert, was sich in 670 Fußnoten auf 222 Seiten äußert. Dass hier vor allem Marx spricht, findet Walther okay. Für ihn nämlich kann nicht besser deutlich werden, wie sehr dessen Schriften geprägt sind vom historisch-politischen Kontext. Und das heißt, als Theorie sind Artikel, wie etwa die in der "Rheinischen Zeitung" erschienenen zur Pressefreiheit und zum Pauperismus, nicht mehr zu gebrauchen. Als kluge Einsichten, die Orientierung in den Krisen von heute bieten, schon, meint Walther.
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