Erich Kästner

Das Blaue Buch

Kriegstagebuch und Roman-Notizen
Cover: Das Blaue Buch
Deutsche Schillergesellschaft, Marburg 2006
ISBN 9783937384207
Broschiert, 400 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen Abbildungen. Herausgegeben von Ulrich von Bülow und Silke Becker. Aus der Gabelsberger'schen Kurzschrift übertragen von Herbert Tauer. Der Schriftsteller Erich Kästner blieb 1933 in Deutschland, obwohl seine Bücher verbrannt wurden und er nicht mehr unter eigenem Namen veröffentlichen konnte. Als Zeitzeuge füllte er heimlich ein blaues Buch mit stenografischen Aufzeichnungen. Er berichtet vom Wahnwitz des Alltags im Krieg, vom Schicksal und Verhalten der großen und kleinen Täter und Opfer, von Bombennächten, Gerüchten und Flüsterwitzen.
"Bis Ende November 1943 stand das blaue Buch, aufs sichtbarste verborgen, zwischen viertausend anderen Büchern im Regal. Dann steckte ich es, da die Luftangriffe auf Berlin bedenklicher wurden, zu dem Reservewaschbeutel, der Taschenlampe, dem Bankbuch und anderen Utensilien in die Aktenmappe, die ich kaum noch aus den Händen ließ." (Notabene 45). Seinen geplanten Roman über das Dritte Reich, für den er im blauen Buch Stoff sammelte, hat Kästner nicht vollendet. Notizen aus dem Nachlass geben erstmals eine Vorstellung von diesem groß angelegten Projekt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.07.2006

Als "Dokument aus dem Inneren des nationalsozialistischen Deutschland" würdigt Tilman Spreckelsen diese Ausgabe von Erich Kästners "Blauen Buch". Der von Ulrich von Bülow und Silke Becker herausgegebene Doppelband bietet das Kriegstagebuch und die Roman-Notizen des Schriftstellers nach Auskunft des Rezensenten "erstmals ungeschönt". Für  Spreckelsen erweist sich Kästner in den Aufzeichnungen von Erlebnissen und Beobachtungen in Nazideutschland als "kühler Beobachter des Zusammenbruchs". Vor allem die Notizen aus den Jahren 1942 und 1943 haben ihn überzeugt. Die Lektüre dieser Notizen erscheint ihm stets "überraschend" und oft genug "beklemmend". Zum Bedauern des Rezensenten geben die Berichte Kästners allerdings nur geringen Aufschluss über das, was er über das Beobachtete eigentlich dachte.
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