Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche: Werke. Kritische Gesamtausgabe (KGW)

Abt 9: Der handschriftliche Nachlass ab Frühjahr 1885 in differenzierter Transkription. Band 4: Arbeitshefte W I 3 - W I 4 - W I 5 - W I 6 - W I 7
Cover: Friedrich Nietzsche: Werke. Kritische Gesamtausgabe (KGW)
Walter de Gruyter Verlag, Berlin - New York 2005
ISBN 9783110161793
Gebunden, 368 Seiten, 248,00 EUR

Klappentext

Mit CD-Rom. Herausgegeben von Marie-Luise Haase und Michael Kohlenbach. Mit der Abteilung IX wird der Abschluss der Edition der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Friedrich Nietzsches vorgelegt. Die von Nietzsche von 1885 bis 1889 benutzten Notiz- und Arbeitshefte werden integral veröffentlicht, vereinzelte Aufzeichnungen der letzten Schaffensperiode vervollständigen die Heftedition. Erstmals wird damit eine vollständige, editorisch erläuterte Dokumentation des Nachlassmaterials auf eine Weise realisiert, in der der für Nietzsches Aufzeichnungen typische Notatcharakter erhalten bleibt. Die Publikationen des Nachlasses von 1885 bis 1889 werden der Nietzsche-Forschung eine verlässliche und transparente Interpretationsgrundlage bieten, die Denk-, Schreibe- und Werkzusammenhänge des Autors werden erkennbar.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.01.2006

Fasziniert - und das heißt mit einer Mischung aus Bewunderung und den Schwindelgefühlen einer metaphysischen Ausnüchterungskur - beobachtet Ludger Lütkhaus das zersetzende Werk einer ins Extrem getriebenen Philologie. Ein Spruch von Nietzsche scheint ihn in der Kritik der monumentalen Bände zu leiten: Philologen, heißt es da, seien "Vernichter jeden Glaubens, der auf Büchern beruht". Die letzten, von ihm selbst nicht mehr zum Werk gefügten Notate werden hier so treu wie möglich aufgezeichnet, berichtet der Rezensent, der den Leser zu Recht an die Editionsgeschichte dieser Spätprodukte des Philosophengeistes erinnert: Nietzsches Schwester hatte daraus die Aphorismensammlung "Der Wille zur Macht" gebastelt und Nietzsche zum Antisemiten und Vorläufer der Nazis gemacht, der er bei weitem nicht war. Erst die Nachkriegsausgaben Nietzsches von Schlechta über Colli und Montinari bis hin zur vorliegenden Edition haben das Werk der bösen Schwester immer weiter entzaubert. Hier nun "werden nicht weniger als fünf Schrifttypen und insgesamt sieben Farben zur Wiedergabe der diversen Tinten und Schrifttypen aufgeboten", berichtet der Rezensent. "Lohnt sich der Aufwand überhaupt?", fragt er. Ja, und sei es als Illustration der Einsicht, dass es eine "autoritative Reinschrift des Lebens" nicht gibt.