Michael Hagner (Hg.)

Einstein on the Beach

Der Physiker als Phänomen
Cover: Einstein on the Beach
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783596165155
Taschenbuch, 326 Seiten, 13,90 EUR

Klappentext

Einstein & sein Gehirn, & die Psychoanalyse, & moderne Kunst, & der Typus des 'mad scientist', & das Kino, & Marilyn, & Architektur, & Literatur.
In Beiträgen von Horst Bredekamp, William Clark, John Forrester, Peter Geimer, Michael Hagner, Michael Hampe, Anke te Heesen, Wolfgang Kemp, Carsten Könneker, Michaela Krützen, Barbara Orland, Philip Ursprung und Harry Walter.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.03.2006

Anregend sei die von Michael Hagner herausgegebene Aufsatzsammlung, die sich mit den Spuren Einsteins in der Alltagskultur auseinander setzt, findet Rezensent Thomas Thiel. Dabei zeige sich, dass das Phänomen Einstein letztlich widerständig bleibe gegenüber popkulturellen Vereinnahmungen, die sich dem zum Mythos gewordenen Physiker über seinen Nonkonformismus oder seiner Symbolsprache anzunähern versuchen. In den Beiträgen von John Forrester und Horst Bredekamp hingegen, die sich mit Einsteins Verhältnis zu Freud beziehungsweise Aby Warburg beschäftigen, erkennt der Rezensent durchaus Bezüge innerhalb der "Kulturrufer" ihrer Zeit. "Brillant" sei der Text von Michael Hampe, der die philosophischen Angriffe auf die Relativitätstheorie unter die Lupe nehme, die aus einem Gemisch aus Antisemitismus und metaphysischem Sicherheitsbedürfnis resultierten. Das vage Fazit des Rezensenten: Zwar sei die kulturgeschichtliche Annäherung lobenswert, trotzdem habe es keiner gewagt das "wissenschaftliche Werk nahtlos aus einer Alltagsphänomenologie" herzuleiten.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.08.2005

Einige echte Glanzlichter hat Christian Efing in diesem Sammelband gefunden, in dem sich dreizehn Autoren in ihren "thematisch wie qualitativ heterogenen Beiträgen" mit der Wissenschaftsikone Albert Einstein beschäftigen. Dabei gehe es den Historikern nicht um Einsteins physikalische Arbeit, erklärt Efing, sondern um das Phänomen Einstein, das "medial inszenierte Genie". Leider, klagt der Rezensent zeichnen viele Autoren die Inszenierung des Mythos einfach nur nach, anstatt ihn zu hinterfragen. Drei Beiträge will er aber aus seiner Kritik herausnehmen: Als wohltuend informativ lobt der Rezensent Michael Hampes Aufsatz über Einsteins Wirkung auf die zeitgenössische Philosophie, die die Relativitätstheorie zu einem theoretischen Relativismus umgemünzt habe. Spannend findet er auch Carsten Könnekers Aufsatz über die politische Rezeption des Einsteinschen Wirken in der Weimarer Zeit. Als Höhepunkt des Bandes feiert Efing aber Harry Walters Aufsatz" Einstein als Marionette", der seiner nach Meinung die übrigen Beiträge überflüssig macht.

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