Khalid Al-Maaly (Hg.)

Die arabische Welt - Zwischen Tradition und Moderne

Cover:  Die arabische Welt - Zwischen Tradition und Moderne
Palmyra Verlag, Heidelberg 2004
ISBN 9783930378562
Broschiert, 259 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Nicht erst seit den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem Irakkrieg 2003 steht die arabische Welt im Brennpunkt der Medien und des öffentlichen Interesses. Meist ist die westliche Wahrnehmung jedoch von einem einseitigen Blick geprägt, der nur selten authentische Stimmen aus der Region zur Kenntnis nimmt. Um diesen Blick zu erweitern, analysieren in diesem Buch international renommierte Schriftsteller, Publizisten und Wissenschaftler die wichtigsten politischen, kulturellen, religiösen und sozialen Gegenwartsfragen der arabischen Welt aus explizit arabischer Sicht. Unter anderem werden folgende Themen behandelt: die arabische Welt und die Moderne (Demokratisierung, Laizismus, Menschenrechte); Islam und Islamismus; das Phänomen islamistischer Gewalt, Europa und der Islam; die Rolle der Medien; der Stellenwert der Kultur und die Bedeutung der Literatur; die Situation der Frauen; die arabisch-islamische Welt und der Westen nach dem 11. September 2001, der Irakkrieg 2003 und die ungelöste Palästinafrage.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.03.2005

Eine "spannungsvolle Blütenlese politischer Essays" erblickt Wolfgang G. Schwanitz in dieser von Khalid al-Maaly edierten Anthologie mit 19 Texten arabischer Denker. Wie er berichtet, erörtern die Autoren das Werden der modernen Türkei, das Ende des Kalifats, junge Nationen wie Israel und die Ideologien. Neben den Beitrag von Sadiq Jalal al-Azm, der optimistisch eine Annäherung des Islam an den säkularen Humanismus diagnostiziere, erwähnt Schwanitz den des ägyptischen Gelehrte Muhammad Sayid al-Ashmawy, der verdeutliche, wie aus dem Islam eine Ideologie im Dienste politischer Ziele entstand. Wie Schwanitz bemerkt, ist einigen Essays eine "überkritische Polemik" gegen Amerika gemein. Kritisch sieht er den Beitrag Abu Zaids, der dem Westen den Zerfall des Reichs der Osmanen, ihres Kalifats und "den Raub der Ressourcen" anlastet, und stellt klar, dass das Bild "arme Opfer" verfehlt sei. Abu Zaid halte aber auch zur Selbstkritik an, wenn er darauf hinweist, dass Muslime oft tolerante Koranverse betonen, während sie solche des Tötens verschweigen. Statt den Westen zu beschuldigen, meint Schwanitz, sollte man eher fragen, "wie Araber die kreativen Geister beleben und eine Binnendynamik wie in Japan eröffnen". In dieser Anthologie sieht er dazu einen "besonderen Beitrag."