Joyce Carol Oates

Bad Girls

Stories (ab 14 Jahre)
Cover: Bad Girls
dtv, München 2004
ISBN 9783423621878
Taschenbuch, 256 Seiten, 8,50 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Birgitt Kollmann. "Alles an ihr hatte zwei Seiten, eine für zu Hause und eine für alles, was nicht ihr Zuhause war: ihr Gang, der kindlich und hüpfend sein konnte, aber auch schlendernd, so dass man denken konnte, sie lausche einer Musik, die in ihrem Kopf spielte; ihr Mund, der meistens blass war und grinste, aber rosa leuchtete an den Abenden, an denen sie ausging; ihr Lachen, das zu Hause zynisch und gedehnt war, aber nervös und leicht schrill anderswo, ähnlich dem Klimpern der Anhänger an ihrem Armband." Wie die 15-jährige Connie stehen alle Figuren, die Joyce Carol Oates in den zehn Erzählungen des Bandes Bad Girls entwirft, mit einem Fuß in der Kindheit und dem anderen im Erwachsensein. Überwältigt von ihren Gefühlen, voller Lebenshunger und Hoffnung, voller Angst und Wut kämpfen sie rastlos mit Fantasien, die abgründiger und verwirrender nicht sein können.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.03.2005

Für den "schnellen Leser" sind Joyce Carol Oates zehn Erzählungen, die nun in einem Sammelband vorliegen, eigentlich "zu schade", meint Rezensent Reinhard Osteroth. Stecken die Geschichten der "scharfsinnigen" Autorin doch voller Details, über die man keinesfalls einfach nur "hinwegfliegen" dürfe. Oates' Stärke liegt nach Ansicht des Kritikers darin, aus einer realistischen Schilderung heraus "mit Zauberhand" einen Bogen ins "Psychogramm" zu schlagen. Ihre Protagonisten sind allesamt auf der Suche, egal, ob im Zentrum des Geschehens eine notorische Ladendiebin steht oder eine im Verfolgungswahn gefangene "Alte im Perlonkittel". In ihren Beschreibungen geht die Autorin "diskret" vor: "leise" steuert sie stets die überraschende Wendung an, die die gesamte Geschichte mitunter "auf bitterste Weise" umstülpt.
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