Rudi Schweikert (Hg.)

Da war ich hin und weg

Arno Schmidt als prägendes Lese-Erlebnis. 100 Statements und Geschichten
Cover: Da war ich hin und weg
Bangert Verlag, Wiesenbach 2004
ISBN 9783924147556
Kartoniert, 368 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Eine in dieser Form und Anzahl der Beiträger einzigartige Zusammenstellung von sehr persönlichen Leseerfahrungen über einen Zeitraum von über 50 Jahren, wie es sie für keinen anderen Autor der Literaturgeschichte gibt. In 100 Statements und Geschichten erzählen Schmidt-Leser, wie sie zu dem Autor und seinen Büchern gefunden haben, was die andauernde und immer wieder neue Faszination ausmacht und wie Schmidt ihre Lesegewohnheiten geprägt und verändert hat. Eine überaus spannende und unterhaltsame Geschichte des Lesens von der Nachkriegszeit bis heute. Unter anderem finden sich in dem Band Beiträge von Hans Wollschläger, Gerhard Zwerenz, Jan Philipp Reemtsma, Bernd Rauschenbach, Jörg Drews, John E. Woods, Robert Weninger, Kurt Jauslin, Heiko Postma, Friedhelm Rathjen, Frank Schäfer, Josef Huerkamp, Wolfgang Martynkewicz, Lenz Prütting, Dieter H. Stündel, Hartwig Suhrbier, Werner Fuld, Klaus Seehafer und Wolfram Schütte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.07.2004

Es ist mehr eine Rekonstruktion als eine Rezension, die Rezensent Jan Süselbeck betreibt, wenn er nach den Umständen forscht, die dazu geführt haben, dass ein "sogenannter Kandidat der Philosophie", der einen "zutiefst enttäuschenden, ja einfallslosen Beitrag" (nämlich über "niedersächsische Erlebnisse mit betrunkenen Kinobesuchern") zu diesem Arno-Schmidt-Kenner-und-Fan-Band geleistet hat, auch noch dessen Rezension im Online-Forum Literaturkritik übernahm. Über diese wunderlichen Umstände hinaus wird der Band so knapp wie herzlich gelobt, als "kurioses", "auf seine Art durchaus bemerkenswerten Buch", das "erhellende Einblicke in die wundersame Soziologie der Arno-Schmidt-Leser biete, deren Bedeutung und enormer Unterhaltungswert trotz Einberechnung aller genderspezifischer Kritikpunkte erstaunlich" sei.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.07.2004

Bei der Lektüre des von Rudi Schweikert herausgegebenen und Arno Schmidt gewidmeten Buchs beschäftigt Rezensent Rolf Vollmann eine wichtige Frage: Gibt es Literatur für Frauen und solche für Männer? Anlass zu dieser Überlegung gibt ihm die rund einhundert Namen umfassende Liste derer, die Schweikert angeschrieben hat, um von ihnen zu erfahren, wie sie auf den Autor Arno Schmidt "gekommen" sind. Unter den Antwortenden finden sich, das erstaunt den Rezensenten, gerade einmal sieben Frauen. Ob Schmidt nur etwas für Frauen ist, die "über genug Ironie und Humor" verfügen, wie Gabriele Wolff meint, oder er etwas an sich hat, das einen "heimlichen und irgendwie wohl unvermeidlichen" Männerbund kreiert, weiß der Rezensent nicht zu beantworten. Doch lässt er sein Publikum wissen, dass auch er zu den Angeschriebenen gehörte, und in Anbetracht des Männerüberschusses "nicht gewollt" und sich "herausgehalten" habe. Nach der Lektüre des Bandes war er erst recht "froh, nicht dabei zu sein".