Klaus W. Jonas, Holger R. Stunz

Golo Mann. Leben und Werk

Chronik und Bibliografie (1929-2003)
Cover: Golo Mann. Leben und Werk
Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2003
ISBN 9783447047692
Gebunden, 343 Seiten, 45,00 EUR

Klappentext

In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Literaturarchiv Bern. Golo Mann war als Historiker, Literat und Figur der öffentlichen Meinung einer der meist beachteten Intellektuellen der Bundesrepublik. In unzähligen Zeitungsartikeln, Radio- und Fernsehsendungen hat er Position ergriffen und mit seinen Büchern ein Millionenpublikum erobert. Seine umfassende Tätigkeit wird hier zum ersten Mal systematisch aufgearbeitet und in einer detaillierten Bibliographie dargelegt, die alle Teile von Manns Schaffen berücksichtigt, sogar Unveröffentlichtes aus dem Schweizerischen Literaturarchiv. Die von Klaus W. Jonas und Holger R. Stunz herausgegebene Bibliographie versammelt Monographien, Übersetzungen und Artikel aus der Feder Golo Manns sowie eine repräsentative Auswahl an Schrifttum über ihn. Durch einen ausführlichen biographischen Abriss und vier umfangreiche Register ist ein vernetztes Recherchieren möglich. Ein Vorwort des Thomas Mann-Bibliographen K.W. Jonas schildert den spannenden Werdegang des Buches, zu dem Golo Mann ein Vorwort beisteuerte und das auch beider Briefwechsel wiedergibt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.02.2005

Die von Klaus W. Jonas in Zusammenarbeit mit Holger S. Stunz erstellte Golo-Mann-Bibliografie erfasst neben Bekanntem über tausend, in diversen Medien erschienenen Beiträge des Schriftstellers und erschließt die Einträge durch mehrere Register auf penible und "einsichtige" Weise, befindet der Rezensent Thomas Stölzel. "Anschaulich abgerundet" werde diese sehr informative Arbeit durch eine "persönliche Chronik" Golo Manns. Gerade dieses Zusammenspiel zweier Blickwinkel mache den Band zum "unverzichtbaren Hilfsmittel" für die Beschäftigung mit dem Schriftsteller. Insgesamt wertet der Rezensent das vorliegende Werk - zusammen mit Urs Bitterlis Werkmonografie "Golo Mann. Instanz und Außenseiter" - als "wichtige Vorarbeiten für eine eigentliche Biografie" Golo Manns.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.03.2004

Urs Bitterli kann die Verdienste des Autors um die Erfassung der Schriften von Golo Mann gar nicht genug preisen, und er betont, dass diese Bibliografie sämtlicher Werke Manns nebst den unveröffentlichten Texten aus dem Schweizerischen Literaturarchiv Bern sowie der Sekundärliteratur über Leben und Werk des Autors "Anspruch auf Vollständigkeit erheben darf". Dem Rezensenten imponiert dabei besonders, dass Klaus W. Jonas, am Ende des Unternehmens mit Unterstützung von Holger S. Strunz, auch die "Schwerpunkte" erkennen lässt, die in Manns vielfältigem Schaffen durchaus vorhanden sind. Auch die kurze Biografie Golo Manns wird von Bitterli wegen der eindrücklichen Informationen über die "wichtigsten Lebensstationen" als "ungemein hilfreich" bei der künftigen Beschäftigung mit dem Werk Golo Manns eingeschätzt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.01.2004

Obwohl er als Historiker im Licht der Öffentlichkeit stand, war er einsam, behauptet Hermann Kurzke über Golo Mann, den er als das verschlossenste der sechs Kinder Thomas Manns bezeichnet. Sowohl Golo Manns Privatleben wie sein öffentliches Auftreten stecken für Kurzke voller Rätsel, die auch die nun vorliegende Golo Mann-Bibliografie nicht wirklich erhellen kann. Denn Golo Mann war zwar ein Konservativer, hält Kurzke fest, aber ebenso ein glühender Antifaschist und politisch weder von links noch von rechts zu vereinnahmen. Dennoch kann Kurzke die Pioniertat der beiden Verfasser nicht genug rühmen, die dieses 1750 Nummern umfassende Werkverzeichnis samt Reden, Essays, Interviews erstellt haben. Allerdings beschränke sich die Arbeit der beiden Verfasser auf die öffentliche Seite des Golo Mann, bemerkt Kurze, schon die vorangestellte Chronik weise größere Lücken im biografischen Geflecht auf, so seien nicht mal alle Wohnortwechsel und beruflichen Veränderungen angezeigt, geschweige denn private Ereignisse wie die Adoption einer Familie. Dennoch sei diese Bibliografie äußerst verdienstvoll, versichert Kurzke, lenke sie doch den Blick über das historiografische Werk Golo Manns hinaus auf seine sonstigen publizistischen Tätigkeiten. Im übrigen tröstet er sich damit, dass im Frühjahr der Schweizer Urs Bitterli eine Golo Mann-Biografie vorlegen will.
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