Christof Dejung, Regula Stämpfli

Armee, Staat und Geschlecht

Die Schweiz im internationalen Vergleich 1918 - 1945
Cover: Armee, Staat und Geschlecht
Chronos Verlag, Zürich 2003
ISBN 9783034005739
Gebunden, 252 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Dieser Band untersucht die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für Politik, Gesellschaft und Armee zwischen 1918 und 1945. Erstmals für die Schweizer Geschichte dieser Zeit werden Ansätze der Geschlechter- und der Militärgeschichte systematisch miteinander verknüpft. Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Ausland geben Antworten auf folgende Fragen: Inwiefern existierten Wechselwirkungen zwischen ziviler und militärischer Sphäre und welche Rolle spielten dabei geschlechtliche Zuschreibungen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Sympathien für autoritäre politische Systeme und Männlichkeitsideologie? War die Tatsache, dass die Schweiz während des Zweiten Weltkrieges weitgehend von Kampfhandlungen verschont blieb, der Grund dafür, dass die Schweizer Frauen erst 1971 das Stimm- und Wahlrecht erhielten? Die systematische Verwendung der Kategorie Geschlecht eröffnet neue Perspektiven auf eine umstrittene und gerade in den letzten Jahren wieder breit diskutierte Epoche der Schweizer Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.06.2003

Katharina Bretscher-Spindler zeigt sich recht angetan von dem vorliegendem Band, der die Rolle der Frau in der Schweizer Armee in den Blick nimmt und einem internationalen Vergleich unterzieht. Dabei stehen Interdependenzen und Divergenzen zwischen den beiden Geschlechtern im Mittelpunkt, ein Ansatz, der sich nach Ansicht von Bretscher-Spindler schon in Regula Stämpflis Studie "Mit der Schürze in die Landesverteidigung" als äußerst fruchtbar erwiesen hat. Als "Glücksfall" wertet es Bretscher-Spindler dann auch, dass Stämpfli Mitherausgeberin dieses Bandes ist, der im übrigen sehr deutlich zeige, dass Frauenrechtlerinnen in der Schweiz sehr früh den Zusammenhang zwischen Militärdienst und Aktivbürgerrecht in den Köpfen der Männer erkannt hatten. Über die Gründung des sogenannten militärischen Frauenhilfsdienstes (FHD) suchten Frauen in die von Männern dominierte Welt des Militärs einzudringen, um so die Emanzipation voranzutreiben, berichtet Bretscher-Spindler. Dennoch mussten die Schweizerinnen nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch 25 Jahre auf das Frauenwahlrecht warten. In diesem Zusammenhang hebt Bretscher-Spindler den Beitrag von Professorin Joanna Bourke hervor, die wichtigen Unterschied zwischen den britischen und den schweizerischen Kriegs- und Nachkriegsverhältnissen herausarbeitet.