Andre Clot

Al Andalus

Das maurische Spanien
Cover: Al Andalus
Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf 2002
ISBN 9783538071322
Gebunden, 327 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Harald Erhard. Mit 16 farbigen Bildtafeln. Der Glanz der maurischen Kultur: Das Sachbuch zur Geschichte und Kultur des maurischen Spaniens: von der Landung des muslimischen Feldherrn Tariq bei Gibraltar (711) bis zur christlichen Eroberung Granadas (1492).

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.09.2002

Andre Clots Schilderung der 800 Jahre andauernden Herrschaft der Mauren über den südlichen Teil der Iberischen Halbinsel finden das Wohlwollen des Rezensenten Thomas Sträter. Er bescheinigt dem französischen Autor, "enorme Stoffmassen" verarbeitet zu haben und insbesondere die "Prachtentfaltung" muslimischer Kultur eindrücklich darzustellen. Sträter lobt den "nüchternen und differenzierenden" Ton der Darstellung, allerdings findet er die vielen Namen, die Königshäuser, Thronfolger, Kalifen und Großwesire sowohl "ermüdend" als auch wenig hilfreich. Dennoch ist der Rezensent von dem Buch recht angetan, denn er findet, dass es farbig vor Augen führe, wie sehr Europa von der islamischen und jüdischen Kultur und Wissenschaft profitiert hat. Gewünscht hätte sich Sträter ein Register und Glossar, sowie Zeittafeln und Landkarten, die ihm die Orientierung erleichtert hätten. Und hin und wieder haben ihm einige Namensverwechslungen und Druckfehler sogar die "Lektüre vergällt".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.07.2002

Großes Lob spendet "vss." für dieses Porträt einer islamischen Kultur auf ihrem Höhepunkt. Andre Clots "Al Andalus" sei, wenn auch lange vor dem 11. September im Original erschienen, "eines der besten Bücher" zum Thema Islam und Demokratie. Clot zeichne in diesem farbigen Band - von einigen Verklärungen abgesehen - das Bild eines wohlgeordneten, multikulturellen und relativ modernen Staatswesens, das den Rezensenten (oder die Rezensentin) durchaus überzeugt. "vss." empfiehlt das Buch eifernden Islamisten ebenso als Pflichtlektüre wie all jenen, die dem Islam die Fähigeit zum kultivierten Miteinander absprechen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.05.2002

Das Buch von Andre Clot über Al Andalus, das maurische Spanien mit seinen Zitronenbäumen, "prächtigen Moscheen" und "stolzen Alcazaren" könnte eine "schöne Reiselektüre" sein, würde es nicht vor Fehlern "strotzen", schimpft Christian Jostmann. Und zwar nicht nur vor grammatikalischen, sondern auch vor inhaltlichen und sprachlichen. Entrüstet zählt der Rezensent gleich eine ganze Liste dieser Unkorrektheiten auf: Otto II. wird mit Otto I. verwechselt, Kaiser Friedrich II. mit dessen Großvater Barbarossa (!), der Ritterorden von Alcantara wird zum Ritterorden von Alcantrava. Wenn die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen dazu führe, die eigene Sprache und Geschichte zu verlernen, so der bestürzte Rezensent, "dann wird der interkulturelle Dialog noch böse enden".
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