10.06.2014. Seltsames Treibgut fanden die Menschen am Fuß des Monte Argentario, toskanischer Archipel, wo Caravaggio ruht. Kein Goldschatz, aber Puderdosen und Tuben mit teuren Faltencremes von Clarins.
1500 Plasmabildschirme harrten unterdessen ihrer Bergung. Dass
der Kapitän sein Schiff wie eine Ratte verlassen hatte, noch bevor alle Passagiere in Sicherheit waren, scheint unverzeihlich. Das geborgene Wrack aber muss in Italien bleiben. Die Chance,
etwas gutzumachen, wo nichts gutzumachen ist, möchte man sich nicht entgehen lassen. Das Land braucht dringend ein Imagelift. Auch wenn der für den Rückbau von 75.000 Tonnen Sondermüll vorgeschlagene Hafen von Piombino viel zu klein ist. Zu wenig Platz ist auch im Gericht von Grosseto. Der Prozess gegen den Hauptangeklagten wurde ins
Stadttheater verlegt. Abends ist weiterhin Vorstellung. Dort sagte die heimliche Geliebte
des Kapitäns, die als
blinde Passagierin an Bord des Unglücksschiffes mitfuhr und sich Domnica nennt, der Presse, sie hoffe auf eine korrekte, das heißt diskrete Behandlung durch den Richter.
Abb.: Der Kapitän geht als Letzter, eine schöne maritime Regel.