Críticas:
Der Fisch des Moses ist ein verstörender Roman über Identitäten und Sinnkrisen, ein packendes, dabei nie effekthascherisches Porträt von Suchenden, der die seit dem 11. September virulente Frage nach der Motivation islamistischer Extremisten wenn nicht beantwortet, so doch in ein anderes Licht stellt. (Die Zeit, Andreas Pflitsch)
Fasziniert und erregt war ich schon nach den ersten Seiten. Ich lernte drei Terroristen kennen, ihre Gespräche, ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihre Träume, ihre Geschichten. Ich lebte plötzlich in der Welt islamischer Fundamentalisten. Monster, denen ich in den Medien begegnet war, wurden Menschen, die ich verstehen konnte. Wieso spricht eigentlich nicht alle Welt von dem Autor, der mir eine derart epochale Erfahrung zu vermitteln weiß? (Schweizer Radio DRS2, Felix Schneider)
Mit seiner rasanten Handlung rund um eine kriminelle Tat liest sich der Roman fast wie ein Krimi. Tengour ist kein bildgewaltiger Erzähler, er schreibt schnörkellos. Die Bühne des Geschehens überlässt er meist seinen Figuren, deren Dialoge den Raum für eine weit über die äussere Handlung hinausgehende Spannung eröffnen. (SN, Christina Rademacher)
Reseña del editor:
Habib Tengour erzählt die Geschichte dreier junger Algerier, die in Afghanistan gegen die Sowjets gekämpft haben und nach deren Abzug getrennte Wege gehen. Die drei stehen stellvertretend für völlig unterschiedliche Motive, als Mudschaheddin in den Kampf zu ziehen. Bei Kadirou ist es Abenteuerlust, er will in Zukunft nur noch gut leben, kommt jedoch nicht lebend aus Afghanistan heraus. Hasni, genannt ""der Afghane"", war in Paris von Islamisten indoktriniert worden, sein Einsatz in Afghanistan war Heiliger Krieg. Jetzt will er in Algerien mithelfen, einen totalitären Gottesstaat zu gründen und scheut vor keiner Intrige, keiner Bluttat zurück. Der dritte ist Mourad, aus bürgerlichen Verhältnissen stammend und Doktor der Physik; ihn trieb unheilbarer Weltschmerz in den Krieg. Koranmeditationen bestimmen genauso sein Leben wie Träume von einem besseren Leben in Australien. - Ein Jahr später kommt Mourad nach Paris und sucht Hasni, weil der sein Geld hat, das er zum Einschiffen braucht. Doch statt eines glücklichen Endes des afghanischen Abenteuers wird er in einen irrwitzigen Strudel aus Elend, Erpressung, Gewalt und Mord hineingezogen. Ein hochaktueller Roman mit spannender äußerer Handlung, mit Seitenblicken in arabische Traditionen des Erzählens und der Poesie, mit stimmungsvollen Städte-, Landschafts- und Seelenbildern. Vor allem aber sind es die Gespräche und Gedanken zum Islam als Religion, Weltanschauung, politische Doktrin und Lebensform, die dem Roman seine Prägung und Bedeutung geben. Wer ihn gelesen hat, wird manches besser verstehen Aus dem Französischen von Regina Keil
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.