Aktualisiert um 17 Uhr.
Das
Nokia Siemens Network reagiert in einem
Blogeintrag auf den unten zitierten Artikel des Wall Street Journal: Das Konsortium habe das iranische Telekommunikationsnetz lediglich mit einer "Lawful Intercept capability" ausgestattet, die internationalen Standards entspreche. Die Technologie betreffe allein das
Mobilfunknetz und umfasse keine Techniken zu "data monitoring, internet monitoring, deep packet inspection, international call monitoring or speech recognition".
___Das
Wall Street Journal beschuldigt in einem Artikel in seiner heutigen Ausgabe den
Siemens-Konzern, das iranische Regime mit
Internetzensur-Technologie beliefert zu haben. Ähnliche Vorwürfe erhebt die New Yorker Zeitung gegen Nokia. "In Reaktion auf den politischen Tumult", so die Zeitung, "scheint die iranische Regierung zur Praxis der sogenannten '
deep packet inspection' gegriffen zu haben, die es den Behörden erlaubt, Kommunikation nicht nur zu blockieren, sondern auch zu überwachen, um Information über
einzelne Internetnutzer einzuholen. Auch zur Desinformation wird diese Technik eingesetzt." Die Zeitung beruft sich in ihrem Artikel auf
iranische Experten, mit denen sie gesprochen hat. Diese Überwachungstechnologie soll den iranischen Behörden von einem joint venture von
Siemens und Nokia geliefert worden sein. Die Technologie soll bei den jüngsten Unruhen erstmals intensiv eingesetzt worden sein. Die von dem
Wall Street Journal befragten Experten zeigten sich beeindruckt von den technologischen Kapazitäten des Systems. Auch die
Chinesen scheinen diese Technologie einzusetzen.