Isabel Allende

Dieser weite Weg

Roman
Cover: Dieser weite Weg
Suhrkamp Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783518428801
Gebunden, 381 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Der junge, idealistische Katalane Víctor Dalmau beginnt gerade als Arzt zu praktizieren, da bricht der Bürgerkrieg aus. Seine Familie beschließt, das belagerte Barcelona zu verlassen, aber der Marsch über die Pyrenäen endet desaströs. Unterdessen stirbt Víctors geliebter Bruder an der Front, und Víctor bringt es nicht über sich, seiner hochschwangeren Schwägerin Roser, einer angehenden Pianistin aus armen Verhältnissen, die ganze Wahrheit zu sagen. Und auch in Frankreich ist kein Bleiben, deshalb organisiert Víctor für Roser und sich in letzter Minute eine Überfahrt nach Südamerika. Im chilenischen Exil wächst sich ihre Verbundenheit nach und nach zu etwas Größerem aus, ist es Liebe? Rosas harte Arbeit zahlt sich jedenfalls aus, sie wird weithin gefeiert für ihr Klavierspiel. Für sie und Víctor scheint ein spätes gemeinsames Glück greifbar nahe - bis plötzlich eine weitere politische Katastrophe ihre Pläne zu vereiteln droht …

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 30.07.2019

Rezensentin Edelgard Abenstein ist enttäuscht von Isabel Allendes neuem Roman. Der Versuch, dem Überlebenswillen ihrer vor Franco nach Chile und dort wiederum vor dem Militärputsch geflohenen Protagonisten, einem Arzt und einer Pianistin, ein Denkmal zu setzen, gelingt nur mit Ach und Krach. Zu holzschnittartig und zu wenig abgründig die Figuren, zu selten der Allende-Witz und zu absehbar das gute Ende, findet sie. Dabei kann die Autorin immer noch detailreich anrührende Szenen der Angst entwerfen, räumt Abenstein ein. Im Ganzen aber verlässt sich Allende bei dieser autobiografisch inspirierten Geschichte allzu sehr auf ihr handwerkliches Können auf dem Gebiet der Unterhaltungsliteratur, bedauert die Rezensentin.