Roger Chickering

Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg

Cover: Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg
C.H. Beck Verlag, München 2002
ISBN 9783406475924
Pappband, 320 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Simone Ameskamp. Diese Geschichte Deutschlands im Ersten Weltkrieg bietet eine ausführliche Darstellung der letzten Jahre des Wilhelminischen Reichs. Der Band untersucht die militärischen Aspekte der Kriegführung, die Entwicklung der Diplomatie und der Reichspolitik, die Rolle des Staates und die industrielle Mobilmachung, aber er zeichnet auch ein ungewöhnlich facettenreiches Bild vom Leben innerhalb Deutschlands: Er schildert die weitreichenden Folgen des Krieges für arm und reich, jung und alt, Männer und Frauen, Landbevölkerung und Städter, Protestanten, Katholiken und Juden. Die wachsende Kriegsnot wird deutlich, gleichzeitig auch der Widerstand gegen eine Fortsetzung des Schlachtens und die Stärkung der politischen Opposition.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.05.2002

Dieses Buch war "lange überfällig", stellt Wolfgang Kruse begeistert fest. Dem amerikanischen Historiker Roger Chickering sei es gelungen, ein "schmales Taschenbuch" in ein Standardwerk über den ersten Weltkrieg zu verwandeln. Angesichts der Fülle der Publikationen zu diesem Thema verblüfft den Rezensenten, dass der Autor kultur- und erfahrungsgeschichtliche Forschung mit politik- und sozialgeschichtlicher Forschung "souverän" und durchweg wissenschaftlich überzeugend verbindet. Und gleichzeitig, schwärmt der Rezensent, erzähle Chickering auch noch eine "packende" wie "verstörende" Gesellschaftsgeschichte der Jahre 1914 bis 1918. Doch trotz dieses großen Lobs übt Kruse auch Kritik: Die revolutionären Strömungen gerade am Ende des Krieges, die letztlich mit dazu beigetragen hätten, eine Monarchie in eine Demokratie zu überführen, kämen leider zu kurz. Auch die Übersetzung von Simone Ameskamp findet der Rezensent nicht immer gelungen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.03.2002

Zweifelsohne ist der amerikanische Historiker Roger Chickering einer der "renommiertesten" Kenner der deutschen Geschichte, meint Gerd Krumreich. Er hält auch Chickerings neues Werk über den ersten Weltkrieg für ein "Textbuch", das sich vorzüglich als Standardwerk für Schüler der Oberstufe, Studienanfänger, aber auch ein größeres Publikum eigne. Die Studie sei gut, präzise, aktuell, "ein wirkliches Desiderat" und dazu auch noch erschwinglich, lobt der Rezensent, übt aber auch Kritik. Denn mit Krumreich scheint Chickering an einen äußerst kundigen Rezensenten geraten zu sein, der seine Kritik ausführlich und schlüssig mit eigenem Wissen zu untermauern weiß. So steht er Chickerings Deutung des "Augusterlebnisses" skeptisch gegenüber, auch hätte er sich eine stärkere Fokussierung auf die falsche Annahme der Kriegsparteien, der Krieg würde "nur" von kurzer Dauer sein und eine eingehendere Betrachtung des "Krieges nach dem Krieg" gewünscht. Abgesehen von diesen Ergänzungen aber sei dies eine äußerst "beeindruckende, "originelle" und "zuverlässige" Gesamtdarstellung, lobt der Rezensent.
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