Keith Richards

Life

Cover: Life
Heyne Verlag, München 2010
ISBN 9783453163034
Gebunden, 736 Seiten, 26,99 EUR

Klappentext

Mit James Fox. Bei den Rolling Stones erschuf Keith Richards die Songs, die die Welt veränderten. Sein Leben ist purer Rock'n'Roll. Jetzt erzählt er selbst seine Geschichte. Wie er als Kind in England die Platten von Chuck Berry und Muddy Waters rauf und runter hörte. Wie er Gitarre lernte und mit Mick Jagger und Brian Jones die bis heute größte Rockband aller Zeiten gründete - die Rolling Stones. Er berichtet von dem frühen Ruhm und den berüchtigten Drogen-Razzien, die ihm sein Image als ewiger Rebell und Volksheld einbrachten. Wie er die unsterblichen Riffs zu Songs wie "Jumpin' Jack Flash" oder "Honky Tonk Women" erfand. Die Beziehung mit Anita Pallenberg und der tragische Tod von Brian Jones. Die Flucht vor der Steuerfahndung nach Frankreich, die legendären Konzerte und Tourneen in den USA. Isolation und Sucht. Die Liebe zu Patti Hansen. Streitereien mit Mick Jagger und die anschließende Versöhnung. Heirat, Familie, die Soloalben und die Xpensive Winos - und das, was am Ende bleibt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.12.2010

Anti-Beatles, Drogenhölle, Pallenberg- und Jagger-Bashing - Kirsten Reinhardt kennt das alles schon. Die "rockende Dörrpflaume", wie sie Keith Richards nennt, findet sie in der hier zu probierenden Mischung aus Hardcore- Musiker, der seitenweise über Riffs und G-Tuning fabuliert, und einer Art Küchenmutti mit dem Schnee, die erklärt, wie man Kartoffelbrei für Junkies herstellt, höchstens phasenweise nett. Richtig schlimm tönt ihr die Übersetzung all der sprachlichen Kraftakte im Ohr, eine generelle Schwäche von Musikerbiografien, meint sie. Sollen lieber Songs schreiben, die Musiker.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.11.2010

Wie das eine der beiden Düsentriebwerke hinter der Maschine Rolling Stones funktioniert, weiß Edo Reents jetzt ganz genau. Es funktioniert mit jeder Menge Drogen, dahinter steht eine "Logik der Sucht", die man erst einmal verstehen muss. Dann aber wird vieles klarer, findet Reents, der gar nicht begreifen kann, wieso andere (nicht genannte) Rezensenten so draufhauen auf das Buch und den Autobiografen. Vielleicht ist es schlicht Neid angesichts eines langen, höchst produktiven Lebens im Exzess. Oder es liegt an der Nüchternheit und dem Sinn für Gerechtigkeit, mit denen Keith Richards seinen Anteil am Erfolg der Band konstatiert. Rührig jedenfalls kann Richards auch erzählen (beziehungsweise sein Ghostwriter). Vom humanen Auftrag des Rock'n'Rollers, sich in die Herzen der Menschen zu riffen. Aber im schnoddrigen Tonfall, mit Kippe im Mundwinkel. So gefällt es dem Rezensenten.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.10.2010

Das "unverwechselbare Lick", das Jens-Christian Rabe schon im schlichten Titel aufspürt, findet er noch öfters in dieser Pathogenese, äh, Junkie-Memories, pardon, Lebenserinnerungen von Keith Richards. Die große Kunst des Weglassens also auch hier. Nur bei Drogen und Frauen werden sehr dicke Bretter gebohrt, wie Rabe konstatiert. Mit Verwunderung stellt er diesbezüglich sogar (noch immer) Ressentiments fest zwischen den Alphaschürzenjägern Jagger und Richards. Gelernt hat Rabe am Ende Wissenswertes über reines Kokain, über Eifersüchteleien, aber auch zum Thema Dissonanz in der, jawohl, Musik, im herrlich verschlurften Gitarrenstil von Jimmy Reeds etwa. Und dafür, findet Rabe, lohnt die Lektüre sicherlich.
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