Gabriel Astruc

Meine Skandale

Strauss, Debussy, Strawinsky
Cover: Meine Skandale
Berenberg Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783937834849
Gebunden, 96 Seiten, 22 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Joachim Kalka. Gabriel Astruc - heute vergessen, einst jedoch der umtriebigste, witzigste und vor allem streitbarste Impresario Frankreichs. Als er 1913 sein Théatre des Champs-Elysées eröffnete, ereigneten sich dort wie bestellt vier große Skandale, von denen er in diesen Erinnerungen lustvoll erzählt. Hauptfiguren waren Richard Strauss, Claude Debussy und Igor Strawinsky. Die Wut des Publikums, der Presse und natürlich der Kirche entzündete sich vorwiegend an flüchtig bekleideten Ballettstars. An der Unfähigkeit aber, ein weit über seine Zeit hinausweisendes Stück wie Strawinskys "Sacre du Printemps" zu ertragen, wäre das schöne Theater, kaum erbaut, im Mai 1913 mit dem wohl legendärsten aller Theaterskandale fast schon wieder zu Bruch gegangen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2015

Dass Gabriel Astrucs bereits 1936 verfasste "Skandale" nun in einer herrlichen bibliophilen Ausgabe erstmals auf Deutsch vorliegen, erfüllt Rezensent Reinhard J. Brembeck mit Glück. Gebannt liest er die Erinnerungen des Journalisten an seine Zeit als Impresario, in der er für die Pariser Erfolge Strawinskys, Sergej Diaghilews und der Ballets Russes mit ausschlaggebend war. Allein, was Astruc in angenehmem Erzählton von Igor Strawinskys unverschämten, ausufernden Forderungen und der skandalösen Uraufführung der "Sacre du Printemps" erzählt, verschlägt dem Kritiker fast den Atem. Nicht zuletzt liest der Rezensent das Buch aber auch als "schonungslose" Gesellschaftskritik eines Kunstenthusiasten, der hier seine visionären Ansichten der heutigen Rolle von Musik und Musikkritik darlegt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.09.2015

Rezensent Jan Brachmann freut sich über die nach der Originalveröffentlichung 2013 nun auf Deutsch zu lesenden Lebenserinnerungen des Impresarios Gabriel Astruc, der Djaghilew, die Ballets Russes und Strawinsky um 1910 auf die Pariser Bühnen brachte. Nicht nur die zauberhafte Illustrierung hat es Brachmann angetan. Das "Skandal-Buch" findet er unterhaltsam auf unschäbige Art, selbst dann, wenn der Autor die Turbulenzen der Bühnenskandale seiner Zeit hautnah und sittengeschichtlich aufschlussreich, wie Brachmann findet, schildert. Auch das Anekdotische erhält bei Astruc geistige Größe, versichert der Rezensent staunend über Astrucs Respekt für die Kritiker "seiner" Künstler.
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