Gabriel Garcia Marquez

Frei sein und unabhängig

Journalistische Arbeiten 1974 - 1995
Cover: Frei sein und unabhängig
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2000
ISBN 9783462029307
Gebunden, 389 Seiten, 23,01 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen übersetzt von Svenja Becker, Astrid Böhringer, Christian Hansen und Dagmar Ploetz. Gabriel Garcia Marquez ist nicht nur ein großer Romancier, sondern auch ein bedeutender Journalist und Reporter. Brillant geschrieben und fundiert recherchiert, belegen dies aufs Neue die vorliegenden Arbeiten, die sich wie eine bewegende Chronik einschneidender politischer und gesellschaftlicher Ereignisse der letzten 25 Jahre lesen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.12.2000

Erstaunlich ist die Bandbreite der Themen, mit denen sich Marquez befasst habe, schreibt Georg Sütterlin über den Schriftsteller Marquez, der als Journalist begonnen hat und dieser Berufung aus Neigung immer nachgegangen ist. Sütterlin zitiert den Autor mit der Bemerkung, der Journalismus erlaube ihm, den Kontakt mit der Wirklichkeit aufrechtzuerhalten. Trotzdem muss Sütterlin ein eher unkritisches Verhältnis zur Wirklichkeit konstatieren. Manche der politischen Texte seien von geradezu "propagandistischer Natur", schreibt der Rezensent, etwa Marquez` Berichte über Kuba oder das kubanische Engagement in Angola. Hinzu kommt nach Sütterlin der Umstand, dass viele Artikel veraltet sind, was ihre Attraktivität auch nicht erhöht, denn wer möchte heutzutage noch wissen, fragt er, warum man die Tragödie der vietnamesischen Boat-People nicht der kommunistischen Regierung anlasten könne. Aber nicht alle Texte seien so: hin und wieder stoße man auf lohnenswerte Geschichten, in denen der Autor den Stoff auf eine literarische, phantastische Ebene verlagert habe wie etwa die Schilderung der Erstürmung des Nationalpalastes in Managua: ein "halluzinierendes Beispiel" der journalistisch-literarischen Kompetenz von Marquez.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.12.2000

Wilfried Schoeller beginnt seine Kritik mit einem Verriss und endet mit Bewunderung. Zumindest der erste Teil dieser Sammlung von Reportagen geht ihm aber gewaltig auf die Nerven: die Lobhudeleien auf Castro etwa - Marquez preist ihn "ausgerechnet" für seinen Kampf gegen den Personenkult - und die "holzschnittartige Verachtung" für die US-Amerikaner. Dann scheint es aber besser zu werden: den "panoramaartigen Bericht" über Vietnam nach dem Abzug der Amerikaner möchte der Rezensent "keinesfalls missen", und auch die Reportagen über den Regierungssturz der Somozas oder das rätselhafte Verschwindens eines kolumbianischen Guerilloführers haben Schoeller gut gefallen. Hier setze Marquez auf "exakte Rekonstruktion" und die "Kraft von bizarren Einzelheiten".
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