Johann Gottlieb Fichte

J. G. Fichte - Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Reihe III: Briefe, Band 7. Briefe 1810 - 1812
Cover: J. G. Fichte - Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Frommann-Holzboog Verlag, Stuttgart 2007
ISBN 9783772821738
Gebunden, 383 Seiten, 291,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Erich Fuchs, Reinhard Lauth, Hans Georg von Manz, Ives Radrizzani, Peter K. Schneider, Martin Siegel und Günter Zöller. Neben den bisher aus der Briefeausgabe von W. Schulz bekannten Briefen (Korrespondenz mit den Dichtern Ernst Wagner und Fouque, mit früheren Schülern und Verwandten) bilden die Briefe, die Fichte als Dekan und als Rektor der Berliner Universität mit den Behörden wechselte, den Schwerpunkt dieses Bandes. Unter diesen sind die Auseinandersetzungen innerhalb der Professorenschaft über die studentische Disziplin von besonderem Interesse. Fichte setzte sich mit dem Gewicht seines Amtes und seiner Persönlichkeit für einen unfair behandelten jüdischen Studenten ein und trat von seinem Amt zurück, als die überwiegende Mehrzahl seiner Kollegen auf ihrem Standpunkt beharrte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.01.2008

Einen lebendigen Einblick in das akademische Leben Berlins um 1810 findet Rezensent Jens Bisky im Briefwechsel Johann Gottlieb Fichtes 1810 - 1812, der nun als siebenter Band der dritten Abteilung der Fichte-Gesamtausgabe vorliegt. Die Briefe Fichtes, der zu dieser Zeit Rektor der Berliner Universität war, vermitteln in den Augen des Rezensenten nicht nur Interessantes über die akademischen Wirren dieser Jahre, sondern auch viel über den Alltag, über Heizung, Boten und Karzersitten, ohne allerdings jemals das Bild eines "vernuftfernen Lebens" zu zeichnen. Ausführlich berichtet Bisky von einer Auseinandersetzungen an der Universität um den Fall eines Medizinstudenten, der seinen jüdischen Kommilitonen Joseph Brogi beleidigt und geohrfeigt hatte, eine Angelegenheit, bei der sich Fichte auf die Seite Brogis stellte und den Senat entzweite. Die Briefe Fichtes machen für ihn nicht zuletzt die "ungebrochene Kraft des romantischen Universitätsideals" verständlich. Lobend äußert sich Bisky auch über die Aufmachung des Bands sowie über die sorgfältige und solide Kommentierung der Briefe.
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