Wolfgang Martynkewicz

Tanz auf dem Pulverfass

Gottfried Benn, die Frauen und die Macht
Cover: Tanz auf dem Pulverfass
Aufbau Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783351036669
Gebunden, 408 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Mit 29 Abbildungen. "Rasender Mensch ist er und sehr stark." Else Lasker-Schüler Else Lasker-Schüler, Tilly Wedekind, Mopsa und Thea Sternheim - Gottfried Benns amouröse Abenteuer sind legendär, obschon er auf den ersten Blick wenig anziehend wirkte. Wolfgang Martynkewicz schildert Benn als Dichter und Liebenden in einer Zeit, in der die festen Bezugspunkte schwankten. Eine meisterhaft erzählte Lebens- und Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der heraufziehenden Konflikte des 20. Jahrhunderts. Im Februar 1917 besuchte der junge Militärarzt und Dichter Gottfried Benn die Familie Sternheim in La Hulpe bei Brüssel. "Stark. Bedeutend. Aber schrecklich zugleich", schreibt Thea Sternheim in ihr Tagebuch. Diese Mischung aus Bewunderung und Abscheu ist typisch für die Art und Weise, wie Frauen Gottfried Benn sahen. Benn stellte infrage, was der bürgerlichen Welt heilig war: das ästhetische Empfinden, den guten Geschmack und die Moral. Aus der Begegnung mit Thea Sternheim und ihrer Tochter Mopsa entwickelt sich eine Ménage-à-trois, die bis in die fünfziger Jahre anhalten wird.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.08.2017

Rezensentin Frauke Meyer-Gosau hat mit Wolfgang Martynkewicz' "Tanz auf dem Pulverfass" nicht nur die spannende Dreiecksbeziehung zwischen Gottfried Benn, Thea Sternheim und ihrer Tochter Mopsa gelesen, sondern die Kritikerin staunt auch, wie der Autor die drei "widersprüchlichen Lebensgeschichten" mit einem Überblick über die deutsche und europäische Geschichte zwischen dem Ende des Kaiserreichs, der Weimarerer Republik und der NS-Zeit verknüpft. Dank der Schilderung der drei Charaktere, die aus verschiedenen Milieus kommen, gelingt Martynkewicz eine Darstellung der Epoche aus verschiedenen Blickwinkeln, lobt Meyer-Gosau. "Eingefleischte" Benn-Fans dürfte hier Benns Dichtung zu kurz kommen, meint die Kritikerin, die dem Dichter, der Frauen für einen "Gegenstand" hielt, nach der Lektüre nicht allzu viel Sympathie entgegenbringt.
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