George Hermann Hodos

Schauprozesse

Stalinistische Säuberungen in Osteuropa 1948-1954
Cover: Schauprozesse
Aufbau Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783746680514
Taschenbuch, 404 Seiten, 10,17 EUR

Klappentext

George Hermann Hodos, Überlebender der Rajk-Prozesse in Ungarn, analysiert die stalinistischen Prozesse unter Einbeziehung seiner eigenen Leidensgeschichte. Die erweiterte Neuausgabe basiert auf Recherchen in jüngst zugänglich gewordenen Geheimarchiven. Hodos klärt bisher unbekannte Details öffentlicher und geheimer Prozesse sowie der Schicksale von Parteiführern auf. Dies gilt insbesondere für die Konflikte zwischen Tito und Stalin um die Vorherrschaft auf dem Balkan, in die auch Dimitroff involviert war.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2001

Die von Stalin veranlassten Schauprozesse dienten dazu, Satellitenstaaten Moskaus "gänzlich und frühzeitig zu unterwerfen", hat Tobias Rüther in dieser "leidenschaftlich vorgetragen" und überarbeiteten Studie gelesen. Nicht "Gegenspieler" Stalins sollten verurteilt werden, sondern "treue Schüler Stalins, die auf dem Gipfel ihrer ... Macht ... für die Rolle des Opfers ausgesucht wurden", so der Rezensent. Ausgelöst wurden diese Prozesse durch den Bruch Stalins mit Tito im Jahre 1948, schreibt Rüther. Gegen den ungarischen Widerstandskämpfer Laszlo Rajk oder den Tschechoslowaken Rudolf Slansky wurden Prozesse angestrengt, berichtet der Rezensent. Die Gerichtsverfahren hätten an verschiedenen Orten stattgefunden, woraus ein "verschnürendes Netz" Stalins entstanden sei. Erst mit Stalins Tod kamen die Schauprozesse 1953 zum Erliegen, schreibt Rüther, der das Buch offenbar mit großem Interesse und ohne Vorbehalte gelesen hat.
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