Rudolf von Waldenfels

Über die Grenze

Ein Reiseroman
Cover: Über die Grenze
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2005
ISBN 9783898123433
Gebunden, 158 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Iran - Belutschistan - Indien - Nepal - Thailand - Sumatra - Laos. Rastlos fährt er mit dem Fahrrad durch die Wüste, übers Gebirge, durch den Dschungel, getrieben von der Sehnsucht nach Abenteuern und körperlichen Genzerfahrungen. Der Ich-Erzähler erlebt die absolute Stille menschenleerer Landstriche und das Getümmel fremdländischer Städte und Bazare. Er blickt in fremde Gesichter, begegnet Mönchen, Junkies, Aussteigern und Prostituierten, raucht Haschisch und gibt sich sexuellen Zufallsbekanntschaften hin. Und immer wieder ist er gebannt von der gewaltigen Schönheit der Natur, die sich ihm bei seinen einsamen Fahrten offenbart...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.05.2006

Ein "kleiner Balanceakt" sei dem ehemaligen Wiener Burgtheaterschauspieler Rudolf von Waldenfels mit diesem Debüt gelungen, findet Laura Weissmüller, und zwar zwischen der Fahrradtour durch einen fremden Kontinent und der Erkundung der eigenen Seelenlandschaft. Das eigentlich tragende Motiv in diesem Reiseroman sei die Einsamkeit, die den Erzähler - und mit ihm den Leser - einerseits euphorisiert und zu körperlichen Höchstleistungen antreibt, andererseits aber auch in tiefste Depressionen stürzen kann. Faszinierend sei das geschrieben, so Weissmüller, wie Waldenfels seine Seelenlage zu bizarren Landschaftsformationen in Beziehung setzt und seine Beobachtungen geradezu filmisch bündelt. Besonders freut sich die Rezensentin über eine Sprache, die sich "nie mit Erklärungen beschwert" und sich eine kühle Distanz zum Beobachteten bewahrt: "Alles ist ein einziges Sehen, das Denken beschränkt sich auf das Wahrnehmen".
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.02.2006

Jana Sittnick ist angetan von diesem Reiseroman, der seinen Protagonisten, einen zivilisationsmüden Melancholiker auf eine "strapaziöse Reise ohne Auftrag und ohne Ziel" schickt: "Dieser Verzicht auf eine geschlossene Geschichte mit spirituellem Überbau ist einer der großen Vorzüge dieses Reiseromans", weil die merkwürdigen Dinge, die dem Reisenden widerfahren, einfach so passieren dürfen - ohne Bedeutungsaufladung. Der Rezensentin gefällt die "ruhige" Sprache des Autoren Rudolf von Waldenfels, der eigentlich Theaterschauspieler ist und mit dieser Geschichte sein Romandebüt abgeliefert hat. Besonders seine Naturbeschreibungen findet Sittnick gelungen.
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