Annekatrin Gebauer

Der Richtungsstreit in der SPD

Seeheimer Kreis und Neue Linke im innerparteilichen Machtkampf
Cover: Der Richtungsstreit in der SPD
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005
ISBN 9783531147642
Kartoniert, 286 Seiten, 32,90 EUR

Klappentext

Mit einem Geleitwort von Helmut Schmidt. Die SPD zu einer "konsequent sozialistischen Partei machen" - das war das Programm der 68er in der SPD. Dagegen organisierte sich in den 70er Jahren der sogenannte Seeheimer Kreis, ein Zusammenschluss von Sozialdemokraten, die den Volksparteicharakter der SPD und die Orientierung an der politischen Mitte erhalten wollten. Zwischen den beiden Flügeln entbrannte ein Richtungsstreit, der sich bis zur deutschen Wiedervereinigung hinzog und nicht unerheblich dazu beitrug, dass die SPD 1982 ihre Beteiligung an der Regierung verlor und 16 Jahre lang nicht wieder gewinnen konnte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.04.2006

Schlichtweg parteiisch sei diese Darstellung über den Seeheimer Kreis und seine Gegner in der SPD, konstatiert Rezensentin Petra Weber. Die Autorin stelle fundiert und angemessen die Positionen des Seeheimer Kreises dar, nicht aber die Sichtweisen der Jungsozialisten und der Alternativbewegung. Der Seeheimer Kreis, referiert die Rezensentin, sei 1973 insbesondere vom "Juso-Fresser" Hans-Jochen Vogel gegründet worden, der etwas gegen die "verrückt gewordenen Großbürgersöhne" unternehmen wollte. Unter Bundeskanzler Helmut Schmidt hätten die Seeheimer ihre große Zeit gehabt, als sie reihenweise zu Ministern ernannt worden seien. Als die SPD in den 80er Jahren in die Opposition musste, so die Rezensentin, sei auch der Einfluss des Kreises geschwunden. Unter der Regierung Schröder hätten dann ausgerechnet die Seeheimer die Kürzungen im Sozialbereich unterstützt, während sie ähnliche Vorhaben noch zu Zeiten Helmut Schmidts abgelehnt hätten. Folgerichtig habe der frühere Juso-Vorsitzende Schröder dann auch unbeschwert an den legendären Spargelfahrten der Seeheimer teilnehmen können.
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