Christian Plöger

Von Ribbentrop zu Springer

Zu Leben und Wirken von Paul Karl Schmidt alias Paul Carell
Cover: Von Ribbentrop zu Springer
Tectum Verlag, Marburg 2010
ISBN 9783828821361
Gebunden, 475 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Paul Karl Schmidt (1911-1997) war ein Mann des Wortes. Aus kleinen Verhältnissen stammend, erklomm er in Rekordzeit die Karriereleiter im nationalsozialistischen Deutschland vom einflußreichen NS-Studentenfunktionär bis zu einem der bedeutendsten Propagandisten des Dritten Reichs. Mit noch nicht einmal 29 Jahren war der SS-Obersturmbannführer Pressesprecher von Außenminister Joachim von Ribbentrop. Bis zur Kapitulation des Hitler-Regimes baute er seine Stellung immer mehr aus und avancierte zur Nachwuchskraft erster Wahl. Erst in den letzten Kriegstagen flüchtete der promovierte Psychologe aus dem umkämpften Berlin. Den Nürnberger Prozessen gerade noch entkommen, startete Schmidt nach dem Krieg eine zweite nicht minder erfolgreiche Karriere als Journalist, Buchautor und Berater. Unter dem Pseudonym Paul Carell wurden seine Bücher über die großen Schlachten des Zweiten Weltkriegs von einem Millionenpublikum verschlungen. "Unternehmen Barbarossa. Der Marsch nach Russland" ist sein bekanntestes. Der apologetische Duktus dieser Tatsachenberichte prägte das Geschichtsbild vieler ihrer Leser und wirkt bis in die Gegenwart hinein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.03.2010

Die erstaunliche Karriere des Nazis und Bestsellerautors Paul Carell kann der Autor unserem Rezensenten mit dieser Dissertation in allen Einzelheiten auseinandersetzen. Als Mann der zwei Karrieren beschreibt Christian Plöger Carell, indem er (allein für den Zeitraum von 1931 bis 1945) rund 25000 Dokumente auswertet und die Ergebnisse laut Wigbert Benz "spannend" und "gut geschrieben" präsentiert. An dem aufgezeigten Weg Carells aus einfachen Verhältnissen erst in Ribbentrops Pressestelle, dann in die Propagandaschriftstelle des CIA und schließlich zum Autor, Berater und Redenschreiber bei Springer kann Benz ermessen, wie wenig jemand seine Weltanschauung zu ändern brauchte, um seine Karriere auch nach dem Krieg weiter zu verfolgen.
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