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Stichwort
Schimpfen
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Meldungen 28.09.2004 […] Geschichten, verkörpert andere Menschen; er ist ein Schauspieler, ein überspannter Pantomime. Sein Handy klingelt, der Sirenenton eines Krankenwagens, er wirft es auf den Boden, tritt nach ihm. "Sie schimpfen uns Neger. Gangster. Aber die Bibel sagt, dass nichts uns aufhalten kann. Wir sind unbesiegbar." Er ruft nach irgendeinem camarade aus der Menge und bittet ihn, ein Lied zu singen. Der Mann, groß […] schon beginnen die camarades, laut zu Gott zu sprechen. Jeder für sich und ganz persönlich, und jeder sieht dabei auf seine Hände. Einige schlagen sich gegen den Kopf, andere weinen, wieder andere schimpfen mit Gott, schreien aus voller Lunge. Die allgemeine Erregung steigert sich, erreicht ihren Höhepunkt. Erfasst den Wald wie ein Beben. Einige haben tiefe Schatten unter den Augen, andere sind mit Ausschlag […]
Vorgeblättert 01.03.2004 […] mal gut, hatte er dem Freund gesagt, und Noll geht zu dem Fenster, er sieht, wie die Nachbarin in das Haus gegenüber tritt, Noll hört die Haustür zufallen, dann ist es still.
Bald begann Mara zu schimpfen, von Tag zu Tag ein wenig öfter, über die Männer im Dorf, über die Mutter, über den Zustand des Hauses. Noll hingegen liebte das Bellen der Hunde, die nachts in den Bergen und tags am Strand waren […]
Mord und Ratschlag 10.01.2003 […] Ciro und Tschenett und Toto wohin sie sich auch wenden, auf irgendwelchen Dreck stoßen, den Leute, die mächtiger sind als sie, unter den nächstbesten Teppich gekehrt haben. Darin wühlen sie, darüber schimpfen sie, dagegen tun können sie, natürlich, nichts. Sie sind alle miteinander, allen voran der Ich-Erzähler Tschenett, in eigentümlicher Mischung resigniert und rebellisch zugleich. Nie bereit, sich zu […] politischer Roman zu sich selbst, im Hauptteil zeigt sich, was die Helden tun können vom Rand der Gesellschaft her, an den sie mehr oder weniger absichtlich geraten sind: wenig bis nichts, nur reden und schimpfen, sagen, was ist. Und das macht sie zwar nicht zu Sprachrohren, aber doch zu so etwas wie Geistesverwandten ihres Autors, der den italienischen Verhältnissen heimleuchtet mit den Mitteln, die er hat: […] Von
Ekkehard Knörer