Gottfried Bermann Fischer, Carl Zuckmayer

Carl Zuckmayer / Gottfried Bermann Fischer: Briefwechsel

Zwei Bände
Cover: Carl Zuckmayer / Gottfried Bermann Fischer: Briefwechsel
Wallstein Verlag, Göttingen 2004
ISBN 9783892446279
Gebunden, 1368 Seiten, 118,00 EUR

Klappentext

In der Korrespondenz zwischen Zuckmayer und Gottfried Bermann Fischer spiegelt sich die wechselvolle Geschichte dieser Verlagsbeziehung, die 1934 begann und sich im amerikanischen Exil und nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik fortsetzte. 1934 musste Carl Zuckmayer den Ullstein Verlag verlassen, wo bis dahin seine Bücher erschienen waren. Er wechselte zum S. Fischer Verlag, der sich damit eines Werks annahm, das im nationalsozialistischen Deutschland unerwünscht war. Zuckmayers Stücke durften im "Dritten Reich" nicht mehr gespielt werden, und auch der Versuch, seinen ersten Roman 1935 in Deutschland zu veröffentlichen, scheiterte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich das Eintreten für diesen Autor für den S. Fischer Verlag bezahlt: Zuckmayer war einer der erfolgreichsten deutschen Gegenwartsdramatiker. In der Korrespondenz zwischen Zuckmayer und Gottfried Bermann Fischer spiegelt sich die wechselvolle Geschichte dieser Verlagsbeziehung, in deren Verlauf Autor und Verleger ins Exil gezwungen wurden und den Weg nach Deutschland zurückfanden. Sie erörtern ausführlich literarische und politische, aber auch sehr persönliche Fragen. Die divergierenden Haltungen zu Gerhart Hauptmanns Rolle im "Dritten Reich" spielen ebenso eine Rolle wie die Differenzen zwischen Peter Suhrkamp und Gottfried Bermann Fischer, die 1950 zum Zerwürfnis und zur Gründung des Suhrkamp Verlags führten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.09.2004

Was haben die Menschen früher viel geschrieben! Auf beinahe 800 Seiten Text, verrät Hanno Helbling, komme der Briefwechsel zwischen dem Dramatiker Carl Zuckmayer und dessen Verleger Gottfried Bermann Fischer, dem Schwiegersohn von Samuel Fischer. Beinahe vierzig Jahre hat die Korrespondenz zwischen beiden gewährt, beginnend im Jahr 1935, als Zuckmayer bereits ein bekannter und viel gespielter Autor war, die Jahre der Emigration begleitend und weit darüber hinaus andauernd bis zu Zuckmayers Tod im Jahr 1977. Autor und Verleger, das ist eine Schicksalsgemeinschaft, behauptet Helbling, zumal wenn sie durch die Erfahrung des Exils geprüft wird - Zuckmayer blieb Bermann Fischer und seinen Exilverlagsgründungen verbunden. Spannungsfrei war diese Arbeitsfreundschaft nie, stellt Helbling außerdem fest, naturgemäß verfolgten Zuckmayer und Bermann Fischer unterschiedliche Interessen. Und zu unterschiedlich waren auch ihre Temperamente: radikal der eine, Zuckmayer, pragmatisch und vorsichtig der andere. Im Laufe der Zeit wuchs sich die gegenseitige Sympathie zu einer richtigen Freundschaft aus, so der Rezensent, die Korrespondenz wurde harmonischer und ein bisschen langweiliger.