Iren Stehli

Libuna

Das Leben einer Zigeunerin in Prag
Cover: Libuna
Scalo Verlag, Zürich 2004
ISBN 9783908247630
Gebunden, 251 Seiten, 49,00 EUR

Klappentext

Texte von Anna Faova, Milena Hübschmannova und Martin heller, Einleitung und Interviews von Franca Comalini. Seit dreißig Jahren verfolgt die Schweizer Fotografin Iren Stehli das Leben der in Prag lebenden Zigeunerin Libuna und ihrer Familie. Dieses Buch ist eine bewegende Langzeitstudie, ein Blick, präzise und dicht, auf die Ränder der osteuropäischen Gesellschaft unter dem Kommunismus und nach der Samtenen Revolution. Eine Erzählung über Liebe, Zärtlichkeit und Schmerz, ist es Zeugnis von Libunas unbeugsamer Stärke und Lebenslust. Auf ungewohnte, sensible Art und Weise werden Hochs und Tiefs eines Frauenlebens festgehalten. Darüber hinaus entwerfen die detailreichen Bilder eine Geschichte des Alltags und der Populärkultur im ehemaligen Ostblock. Bilder und Bildunterschriften stellen eine Erkundung der fotografischen Möglichkeiten dar: Wie kann Fotografie die Intensität des gelebten Augenblicks festhalten? Libuna ist der verblüffende Bew eis dafür, daß das Geheimnis der Fotografie weder Sensationsmache noch die Erfindung protziger Phantasmagorien ist, sondern die geduldige und bescheidene Suche nach Bildern, welche flüchtige Blicke auf die Welt in kleine Epiphanien verwandeln, Lichtbrechungen der unbeschreiblichen Wahrheit der Welt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.02.2005

An den Kindergesichtern in Iren Stehlis Fotoroman kann sich Rezensentin Ilma Rakusa einfach "nicht sattsehen", so "wunderbar" sind der schweizerisch-tschechischen Fotografin ihre "Momentaufnahmen" gelungen. Stehli hat von 1974 bis 2001 das Leben der Zigeunerin Libuna Svitakova und ihrer Familie in Prag mit der Kamera begleitet; in ihrem Fotoband finden sich "Bedrückendes und Beglückendes" - Geschichten, die sich "selbst erzählen". Besonders beeindruckt zeigt sich die Rezensentin davon, dass Stehli nicht fremde Fotografin und damit ein wenig "voyeuristischer Eindringling" blieb, sondern eine Freundschaft zur Familie Svitakova aufbauen und so zum Familienmitglied werden konnte. Nur so habe dieser Band mit "expressiven" Schwarzweißbildern entstehen können, der nicht nur ein "liebevolles" Porträt Libuna Svitakovas zeichnet, sondern indirekt auch das "Psychogramm" einer Roma-Familie.
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