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Stichwort
Roma
Rubrik: Feuilletons - 143 Presseschau-Absätze - Seite 2 von 10
Feuilletons 18.03.2013 […] Die Roma waren nicht nur in der Slowakei die großen Verlierer der Wende, erinnert Alena Wagnerová und fordert eine europäische Gemeinschaftsanstrengung zu ihrer Reintegration: "Die Lösung der Roma-Frage ist keine Einbahnstraße. Auch die Mehrheitsgesellschaft muss sich in ihrem Verhältnis zu den Roma ändern, die alten Vorurteile abbauen, deren Eigenart akzeptieren, will man, dass auch sie unsere Standards […] Standards akzeptieren. Das Wichtigste ist aber, das Roma-Problem als ein Armutsproblem und nicht als Problem einer 'minderwertigen Ethnie' zu verstehen, 'die jetzt über uns herfällt'. Dies kann man freilich nicht mit der Erhöhung der Sozialhilfe lösen, die die Menschen in Passivität und Abhängigkeit belässt, sondern nur durch Beschäftigungs- und Qualifikationsangebote."
Weiteres: Auch nach 200 Jahren […] wirke die Therapie der Grimmschen Märchen, versichert der Schriftsteller Urs Widmer: "Die Märchen helfen uns, geradezu genussvoll mit unsern Triebkräften umzugehen, den lichten und den schwärzesten." Roman Hollenstein meldet, dass der diesjährige Pritzker Architekturpreis an den japanischen Architekten Toyo Ito geht.
Besprochen werden Theaterinszenierungen, wie Marco Santis Inszenierung von Peter Handkes […]
Feuilletons 28.02.2013 […] Alice Bota porträtiert den für seine Thesen umstrittenen Roma-Experten István Forgács, der selbst ungarischer Roma ist und von den Roma mehr Anpassung und Eigeninitiative fordert: "Warum, fragt Forgács, sammeln die Roma irgendeines Dorfes nicht den Müll in ihrer Siedlung auf, um zu zeigen, dass sie sich kümmern? Warum bauen sie nicht einen Spielplatz, anstatt darauf zu warten, dass der Bürgermeister […] Ärger macht und seine Gemeinschaft diskreditiert? Einmal, erzählt Forgács, kam die Polizei. Sie hat einen Wucherer verhaftet, der für seine Kredite 200 Prozent Zinsen nahm. Auf einmal umzingelten 300 Roma den Polizeiwagen. 'Sie wollten jemanden schützen, weil er einer von ihnen war, obwohl er ihnen schadet. Ist das zu fassen?', fragt István Forgács." In der Rubrik Geschichte spricht Christian Staas mit […] Hormanns Film "3096" über die Gefangenschaft Natascha Kampuschs ("es hätte schlimmer kommen können", konstatiert Maximilian Probst), Michael Hanekes Madrider "Così"-Inszenierung sowie Bücher, darunter DDR-Romane von Birk Meinhardt, Torsten Schulz, Jochen Schmidt und Petra Morsbach (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr). […]