Clemens Berger

Ein Versprechen von Gegenwart

Roman
Cover: Ein Versprechen von Gegenwart
Luchterhand Literaturverlag, München 2013
ISBN 9783630874104
Gebunden, 160 Seiten, 12,99 EUR

Klappentext

Ihn kann so schnell nichts überraschen, denn er arbeitet schon lange als Kellner in einem gehobenen Restaurant. Aber dann betreten ein Mann und eine Frau sein Restaurant, für die der Kellner noch keine Worte hat. Sie ist atemberaubend. Aber was heißt das schon? Zehn von neun Männern würden für sie Frau und Besitz aufgeben, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber der, mit dem sie jetzt an einem Tisch sitzt, hat nichts Triumphales an sich. Er ist beneidenswert entspannt in seiner Selbstsicherheit: Ich hatte sie. Ihr nicht. Der Kellner beginnt, die Beziehung der beiden zu "lesen", er dechiffriert die Bruchstücke ihrer Unterhaltung, die er belauscht, er deutet den Schwung ihrer Gesten. An den nur ein wenig verrutschten Kleidungsstücken erkennt er den Sex, den sie gerade hatten. Er wird zum Mitwisser ihrer Affäre - und unversehens zum Beteiligten. Clemens Berger entführt uns in einen Zwischenraum der gewöhnlichen Zeit, in die Spanne kurz vor oder kurz nach Mitternacht, wenn mehr möglich ist, als man sich je ausgemalt hatte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.09.2013

Wenig überzeugt, wenig beglückt zeigt sich Oliver Pfohlmann nach der Lektüre dieses erotischen Kurzromans von Clemens Berger. Nicht nur, dass der Autor die hohe Kunst der Sexszene nicht zu Pfohlmanns Zufriedenheit beherrscht (der Rezesent empfiehlt, Doris Knecht zu lesen). Die sexy Männerfantasien im Buch erscheinen ihm auch eher wenig anregend stereotyp und bloße Behauptung. Schade, meint der Rezensent, den das etwas sperrig klingende Thema "(Un-)Möglichkeit freier Erotik in der Gegenwart" wie auch der Plot durchaus angespitzt haben.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.06.2013

Clemens Berger bedient sich in seinem neuen Buch "Ein Versprechen von Gegenwart" erfolgreich altbewährter Methoden, berichtet Judith von Sternburg. Ein Ich-Erzähler klassischer Art in einer Langnovelle klassischer Art nutzt einen "Uralttrick der Literatur" um Spannung zu erzeugen: das unterschwellige Andeuten großen Unheils. Der Ich-Erzähler beschreibt Ereignisse in einer Bar, die schon einige Zeit zurück liegen müssen, fasst die Rezensentin zusammen. Seitdem musste er die Stadt verlassen, die Geschichte scheint übel ausgegangen zu sein. Als Kellner hatte er in einer Bar ein Liebespaar beobachtet, den Löwen und die Wildkatze, und in Erinnerungen an eine eigene verflossene Liebschaft geschwelgt. Mehr will von Sternburg nicht verraten.