Linda Simonis

Die Kunst des Geheimen

Esoterische Kommunikation und ästhetische Darstellung im 18. Jahrhundert. Habil.
Cover: Die Kunst des Geheimen
C. Winter Universitätsverlag, Heidelberg 2002
ISBN 9783825312848
Broschiert, 456 Seiten, 56,00 EUR

Klappentext

Die Vorstellung der Vereinbarkeit, ja konstitutiven Zusammengehörigkeit von Aufklärung und Geheimnis ist inzwischen zu einer anerkannten Einsicht der Aufklärungsforschung geworden. Die vorliegende Arbeit erkundet die kommunikationsgeschichtlichen und ästhetischen Implikationen dieses Konzepts. Dabei untersucht sie zunächst für die Frühe Neuzeit typische Prozesse der esoterischen Gesellschaftsbildung (Renaissancehumanisten, Rosenkreuzer, Freimaurer). Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit gilt dem Zusammenhang von esoterischer Ästhetisierung des Geheimen, der sich in unterschiedlichen Kunstformen und literarischen Genres niederschlägt. Die Arbeit verfolgt diesen Weg der ästhetischen Umsetzung des Esoterischen anhand von Freimaurerromanen, Opern sowie Texten Hamanns und Herders, die in ihrem hermetischen Individualstil die wohl pointierteste Adaption des Esoterischen darstellen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.12.2002

Dies ist eine literaturwissenschaftliche Habilitationsschrift - und Hans-Jürgen Schings, selbst Literaturprofessor, lässt in seiner Rezension keinen Zweifel, dass er sie keinesfalls angenommen hätte. Schon in der thematischen Spannbreite ist ihm das ganze zu disparat: Von "Alchimie" bis "Manierismus", von der "hermetischen Tradition" bis zur "Pansophie", zu all diesen in sich höchst unterschiedlichen Phänomenen des Esoterischen und Geheimen im 18. Jahrhundert, will Simonis den das Ganze erklärenden Rahmen liefern. Dabei, so nur einer der Vorwürfe Schings', bediene sich die Autorin der Forschungsergebnisse allzu ungeniert, sprachlich hat sie mehr als nur eine Neigung zur pompösen Redundanz. Und was die Erklärungskraft angeht, gelange Simonis nicht über eine Serie von "Einzelstudien" hinaus. Recht wenig hält der Rezensent zudem von der methodischen Vermischung von Systemtheorie und Diskursgeschichte, die sich auch und gerade durch den dauernden Verweis aufs "Performative" nicht retten lasse.
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