Axel Gotthard

Der Augsburger Religionsfrieden

Cover: Der Augsburger Religionsfrieden
Aschendorff Verlag, Münster 2005
ISBN 9783402038154
Kartoniert, 671 Seiten, 84,00 EUR

Klappentext

Die Monographie analysiert die Bedeutung des Religionsfriedens für die europäische Ideen- und Mentalitätsgeschichte und zeigt, dass ihm zentrale Bedeutung für die politische Geschichte Mitteleuropas im Konfessionellen Zeitalter zukommt. Einer verständlichen Hinführung zu den wichtigsten Bestimmungen des Religionsfriedens folgt die Analyse ihrer Entstehung am Reichstag von 1555. Die zentralen Kapitel des Buches stellen den Religionsfrieden als Schlüssel zur Geschichte des Reiches und seiner Territorien vom ausgehenden Mittelalter bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts heraus: Einerseits werden wie im Brennspiegel die Themen und Tendenzen der vorangehenden Epochen gebündelt, zumal als Summe der Reformationszeit lässt sich der Religionsfrieden lesen; andererseits gibt er aber auch dem Politikbetrieb und der Rechtsprechung des Konfessionellen Zeitalters jene Herausforderungen und Probleme vor, an denen sich diese Epoche abarbeiten wird.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.08.2005

Ohne jeden Zweifel werde Axel Gotthards Studie bald das Standardwerk zum Augsburger Religionsfrieden sein, meint anerkennend Rezensent Harm Kluenting. Zum einen sei sie "quellengesättigt", und zum anderen würde die Vorgeschichte des Friedensabschlusses detailliert herausgearbeitet, bis hin zur Textgeschichte einzelner Artikel des Vertrages. Bemerkenswert sei zudem, wie deutlich Gotthart die "politischen Motivationen" der Fürsten analysiere. "Hohes Lob", schreibt der Rezensent. Aber! Das 671 starke Buch enthalte zu vieles gleich mehrfach, Zusammenfassungen seien zu lang, und Rückblicke würden auf barocke Weise von Nachblicken und Epilogen verlängert, kritisiert der Rezensent. Sprachlich bemängelt Klueting eine Art "Talkshow-Deutsch", wenn beispielsweise der Kaiser zum "Chefkoordinator" erhoben werde. Schwerwiegender misslungen als solche Geschmacksfragen seien Sachthemen wie der Säkularisierungsbegriff oder die calvinistische Prädestinationslehre. Hier hätte der Rezensent gerne einen kritischen Lektor gesehen, ohne allerdings seine Kritik in diesen Punkten genauer zu benennen.