Hans-Jürgen Jakobs

Geist oder Geld

Der große Ausverkauf der freien Meinung
Cover: Geist oder Geld
Pendo Verlag, Zürich 2008
ISBN 9783866121584
Gebunden, 240 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Hans-Jürgen Jakobs geht den Verschiebungen in der Medienlandschaft nach und nimmt sie zum Ausgangspunkt für eine kritische Bestandsaufnahme der mentalen Verfasstheit unserer heutigen Gesellschaft, die kurz davor ist, die redaktionelle Freiheit und damit auch die Meinungsfreiheit nachhaltig zu entwerten. In der die Konzerngesetze des Controllings an die Stelle echten Unternehmertums treten. In der die Gesetze des großen Fressens gelten und in der Politiker von der Droge Publicity abhängig wurden. Anhand von konkreten Beispielen warnt Hans-Jürgen Jakobs vor der schleichenden Verwahrlosung unserer Ethik und fordert: Bringt den Geist in unsere durchökonomisierte Gesellschaft zurück!
Bei Sat 1 sind die Nachrichten so gut wie abgeschafft, bei der Berliner Zeitung hielt eine Heuschrecke Einzug, im TV regiert allein die Quote. Anderswo nur der Skandal. Das fatale Ergebnis: Die redaktionelle Freiheit nimmt angesichts ökonomischer Interessen Schaden. Sprich, das große Geld bedroht den Geist und die Folgen bekommen die Bürger zu spüren. Bestechend, klar und radikal in der Analyse: Hans-Jürgen Jakobs zum schleichenden Verfall der freien Meinung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.05.2009

Dass ausgerechnet der Chef der Internetausgabe der Süddeutschen hier eine Lanze für Qualitätsjournalismus und gegen den Internetoptimismus bricht, scheint den FAZ-Kollegen Jan Grossarth nicht zu schrecken. Für ihn trifft Hans-Jürgen Jakobs Kritik am Messbarkeitswahn und Renditedruck, an unpolitischen, Glam-versessenen "Frauennetzwerken" (in Gestalt von Friede Springer, Liz Mohn und Maria Furtwängler), kurz: am Ausverkauf des Qualitätsjournalismus, den Nagel auf den Kopf. Das schlimmste ist natürlich das unabschaffbare Internet mit seinem "Gesumm", gegen das Jakobs mit Zustimmung Grossarths ein mit genehmen Leuten besetztes Kontrollorgan zur Qualitätskontrolle und Subventionsverteilung einfordert. Denn den Ruf nach staatlichem Schutz, den der Autor anstimmt, findet Grossarth im Hinblick auf Jakobs' bedrohten Kulturbegriff ebenfalls nachvollziehbar. Die Verdichtung solcher und anderer bereits bekannter Punkte lässt ihn das Buch spannend und lesenswert erscheinen.
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