Andrea Camilleri

M wie Mafia

Cover: M wie Mafia
Kindler Verlag, Reinbek 2009
ISBN 9783463405575
Gebunden, 223 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Bernardo Provenzano, 1933 in Sizilien geboren, war lange Zeit der Kopf der sizilianischen Cosa Nostra. Er gehört den Corleonesi an, einer Mafia-Fammilie aus dem Bergstädtchen Corleone. Von den frühen 1960er Jahren bis zu seiner Festnahme 2006 wurde Provenzano nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Nach 43 Jahren wurde Bernardo Provenzano im Alter von 73 Jahren am 11. April 2006 von der italienischen Polizei in einem heruntergekommenen Schuppen in der Nähe des Stadtzentrums von Corleone festgenommen. In seinem Versteck fanden sich etwa 200 kleine Zettel, so genannte pizzini, mit Hilfe derer er mit der Außenwelt kommunizierte und die Geschicke der Mafia lenkte. Andrea Camilleri erzählt die spektakuläre Geschichte Provenzanos und verpackt das Ganze als ein Lexikon über die Mafia. Dabei bedient er sich der oben genannten pizzini und zeigt an Provenzanos Leben exemplarisch, wie die Mafia funktioniert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.09.2009

Gleich zwei Bücher nehmen es derzeit mit der Mafia auf, und Henning Klüver findet sie beide wichtig und notwendig, "weil sie Werte setzen und Klarheit schaffen, wo andere lieber im Nebel einer zunehmenden Begriffsverwirrung ihren Geschäften nachgehen". Während der Antimafia-Staatsanwalt Raffaele Cantone von den "schrecklich alltäglichen" Verbrechen der italienischen Mafia erzähle, widmet sich Andrea Camilleri in seinem Brevier dem letzten großen Paten, Bernardo Provenzano. Zusammen mit Toto Riina hatte dieser in den neunziger Jahren den großen Krieg gegen den Staat geführt und wurde, nach vierzig Jahren im Untergrund, im Jahre 2006 verraten, weil, wie Camilleri vermutet, die Methoden des "Traktors" nicht mehr zeitgemäß waren, benötigt wurden jetzt Buchführung und Finanzspekulation. So spannend der Stoff auch sei, stört sich Klüver an der Aufbereitung des Stoffes. Camilleri lehnt sich an die Zettelchen an, mit denen Provenzano kommunizierte, die "pizzini", doch eine "narrative Lexikonstruktur" ergebe sich daraus nicht wirklich, und man merke Camilleri deutlich diese Unsicherheit an, der sich nicht ganz entscheiden könne, ob er die die Geschichte der Cosa Naostra, ihres Paten oder seines Kommunikationssystems erzählen wolle.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Themengebiete