Jeremy Scahill

Blackwater

Der Aufstieg der mächtigsten Privatarmee der Welt.
Cover: Blackwater
Antje Kunstmann Verlag, München 2008
ISBN 9783888975127
Gebunden, 350 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Bernhard Jendricke und Rita Seuss. Blackwater: die mächtigste militärische Dienstleistungsfirma der Welt. Ihr Gründer Erik Prince, Multimillionär und christlicher Fundamentalist, hat beste Kontakte zur Regierung. Und erkennt nach dem 11. September 2001, wie viel Geld sich mit dem "Outsourcing" militärischer Leistungen verdienen lässt: Bushs "Krieg gegen den Terror" ist die Steilvorlage für den kometenhaften Aufstieg der Firma. Blackwaters Elitesoldaten schützen US-Politiker und Geschäftsleute im Irak - gegen ein Gehalt, von dem GIs nur träumen können. Blackwater kann bei Bedarf Truppen und eine Flugzeugflotte zur Verfügung stellen, groß genug, Regierungen zu stürzen. Blackwaters Söldner bewachen Öl-Pipelines, seine "Sicherheitskräfte" patrouillierten nach Katrina in den Straßen von New Orleans.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.04.2008

Dankbar zeigt sich Thomas Speckmann angesichts dieses Buchs des amerikanischen Journalisten Jeremy Scahill. Nicht nur traut er dem fronterprobten Autor "Reportagekunst" und exzeptionelle Einsichten in die amerikanische Sicherheitspolitik zu. Was Scahill über die neue Form privatwirtschaftlicher Kriegsführung und insbesondere zur Erfolgsstory des militärischen Dienstleisters Blackwater zu sagen hat, hält er zudem für wichtig, insofern als es die politischen Folgen der hier verhandelten Form der Konfliktbewältigung aufzeigt. Dass diese langfristig erfolgreich sein wird, wagt Speckmann mit Blick auf den Irak zu bezweifeln.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.04.2008

Als "Glanzstück des investigativen Journalismus" würdigt Rolf Wiggershaus dieses Buch über die private Militärfirma Blackwater, das Jeremy Scahill vorgelegt hat. Er lobt die fundierte Recherche des Autors sowie seine lebendige, packende und höchst instruktive Darstellung. Am Beispiel Blackwater zeige Scahill Entstehung, Bedeutung und Charakteristika der Sicherheitsunternehmen auf, ohne die die USA schon heute zum Beispiel im Irak nicht mehr auskämen. Wiggershaus hebt diverse problematische Punkte dieser Entwicklung hervor, etwa die Verflechtungen von Interessen beim Wechsel von Personal zu privaten Militärfirmen oder die Privatisierung und Vermarktung von Kompetenzen, die sich die Soldaten bei den durch Steuermittel finanzierten US-Streitkräften angeeignet haben. Das Buch zeichnet sich in seinen Augen auch dadurch aus, dass es dank seiner guten Recherche Informationen für sich selber sprechen lässt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.03.2008

Erhellend findet Rezensent Rudolf Walther dieses Buch über den privaten Militärdienstleister Blackwater, das Jeremy Scahill vorgelegt hat. Er bescheinigt dem Autor, den Aufstieg dieser Söldnerfirma genauesten unter die Lupe zu nehmen und gut lesbar und sachlich zu schildern. Besonders lobt er Scahills sorgsame Recherchen und die klaren Analysen. Deutlich werden für ihn dabei nicht nur die zunehmende Einbindung privater Militärdienstleister in die amerikanische Kriegsführung, sondern auch die negativen Auswirkungen dieses Prozesses. Neben den horrenden Kosten nennt Walther etwa die unzureichende Kontrolle der Söldnergruppen, die im Irak immer wieder nach "Rambo-Manier" auftreten. Zudem versuche die US-Regierung sich durch die Teilprivatisierung des Kriegs der Legitimation ihres Handelns vor der Öffentlichkeit zu entziehen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.02.2008

Vorzüglich recherchiert und gut geschrieben findet Rezensent Bernd Greiner dieses Buch über die Privatisierung des Krieges und das Outsourcing staatlicher Gewalt an einen privaten Dienstleister. Dessen strukturelle und politische Bedingungen legt das Buch aus Sicht des Rezensenten überzeugend offen. Anders als Peter W. Singers vorzügliche Studie "Private Military Companies", für den Rezensenten ein Grundlagentext, richte Jeremy Scahill sich an breitere Leserschichten. Diese Leserschichten wünscht der Rezensent Scahills Buch nicht nur, er hält es auch dringend für nötig, dass das Thema größere Aufmerksamkeit erlangt. Denn Scahill mache auch überzeugend klar, dass die "galoppierende Auflösung des staatlichen Gewaltmonopols zugleich einer schleichenden Entsorgung der Demokratie gleichkommt.