Porträt im Aufbruch

Photographie in Deutschland und Österreich 1900-1938
Cover: Porträt im Aufbruch
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2005
ISBN 9783775715638
Gebunden, 176 Seiten, 39,80 EUR

Klappentext

Katalog zur Ausstellung in der Neuen Galerie, New York und in der Albertina Wien. Herausgegeben von Monika Faber und Janos Frecot.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.04.2005

Im Kanon musealer Fotografie besitzt das Porträt einen relativ geringen Stellenwert, bedauert Daniel Kothenschulte. In den Anfängen des vorigen Jahrhunderts blühte allerdings die Porträtfotografie auf vielfältige Weise, weshalb in New York ein Ausstellungsprojekt aus der Taufe gehoben wurde, das die deutsch-österreichische Porträtkultur zwischen 1900 und 1938 vorstellt. Ausstellungsbegleitend ist ein Bildband erschienen, der Kothenschulte von Aufmachung und Bildqualität her gut gefällt. "Ein Augenschmaus", freut er sich. Das Genre schwelgte anfangs zwischen Piktorialismus und Neuer Sachlichkeit, stellt der Rezensent fest, und trieb teilweise skurrile, glamouröse, frivole oder spätsymbolistische Blüten. Der Band konzentriere sich vorwiegend auf die Zeit zwischen den Weltkriegen, die auch Kothenschulte als die fruchtbarste Phase der Porträtfotografie bezeichnet. Bedauerlich findet er allerdings, dass die Geschichte der Fotografie im Nationalsozialismus weitestgehend ausgespart bleibt, denn wie die Suche nach dem "Volksgesicht" oder die Neue Sachlichkeit mit der NS-Ästhetik verschmolzen, sei bislang höchstens ansatzweise erforscht.