Joseph Breitbach

Die Wandlung der Susanne Dasseldorf / Ich muß das Buch schreiben

Briefe und Dokumente zu Joseph Breitbachs Roman
Cover: Die Wandlung der Susanne Dasseldorf / Ich muß das Buch schreiben
Wallstein Verlag, Göttingen 2006
ISBN 9783892449300
Gebunden, 973 Seiten, 39,00 EUR

Klappentext

2 Bände in Kassette. Mit 100, zum Teil farbigen Abbildungen. Herausgegeben von Alexandra Plettenberg-Serban und Wolfgang Mettmann. Joseph Breitbachs Romandebüt von 1932 entfaltet ein weites Panorama der politischen Verhältnisse, aber auch der Emotionen und sexuellen Neigungen. Ort und Zeit der Handlung ist das seit Herbst 1918 von amerikanischen Truppen besetzte Koblenz. Da ist einerseits die großbürgerliche Fabrikantenfamilie Dasseldorf, die sich schwer mit der Besatzung arrangieren kann, und andererseits die kleinbürgerlich-proletarische Familie Hecker, deren Sohn Peter zwischen Verführung, homosexueller Neigung und Zwang zur Promiskuität oszilliert. Während Susanne Dasseldorf im Feind, dem amerikanischen Major, den Menschen und den Mann erkennt und sich doch dem attraktiven proletarischen Boxer Peter Hecker zuwendet, bleibt Schnath, der Sekretär der Dasseldorfs, in den Zwängen der sexuellen Konventionen befangen.
Der Begleitband enthält bisher unbekanntes Material zu Leben und Werk Breitbachs, der zeitlebens nur wenig von sich selbst preisgab. Erstmals werden mehr als 100 unzensierte Briefe des Autors an seinen Jugendfreund Alexander Mohr abgedruckt und Akten aus Archiven ausgewertet, die die Hintergründe des Romans erhellen und durch Parallelen als Quelle zur Biografie und zum Werk Breitbachs eine Sensation sind.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.2006

Gründe für eine Breitbach-Werkausgabe sieht Walter Hinck genug. Über den nun vorliegenden ersten Band mit Breitbachs Roman freut er sich schon deshalb ungemein. Darüber hinaus hält Hinck das Buch für einen seltenen Fall von erzählerischer Dokumentation bewegender Zeitgeschichte. Das der Veröffentlichung von 1932 auf dem Fuß folgende Verbot des Romans leuchtet ihm ein. Breitbachs realistischer, mitunter kolportierender Blick auf das Deutschland unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg produziert nicht nur "Sprengsätze für die Spannung", sondern überrascht den Rezensenten auch durch seine für damalige Verhältnisse ungwöhnliche Freiheit im Umgang mit Tabuthemen wie Prostitution und Homosexualität. Die Kombination aus erzählerischer Gestaltung und Historie findet Hinck dermaßen gelungen, dass ihm das im Anhang versammelte dokumentarische Material beinahe überflüssig erscheint.
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