Paula-Irene Villa (Hg.)

Schön normal

Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst
Cover: Schön normal
Transcript Verlag, Bielefeld 2008
ISBN 9783899428896
Kartoniert, 279 Seiten, 28,80 EUR

Klappentext

Die drastische Zunahme der plastischen Chirurgie macht Technologien, die unter die Haut gehen, als soziales, kulturelles und politisches Phänomen besonders virulent. Sie werden als "Selbsttechnologien" gefasst, mittels deren Menschen sich selbst zu formen versuchen. Dieser Band geht den Fragen nach, welchen Normen die Menschen dabei folgen, welche Erfahrungen sie dabei machen, wie dies in Medien und Literatur thematisiert wird und wie sich allgemein darüber nachdenken lässt. Technologisch induzierte Arbeiten am eigenen Körper werden dabei als ambivalentes Phänomen zwischen Selbst-Ermächtigung und Selbst-Unterwerfung skizziert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2008

Die Baustelle Mensch gut ausgeleuchtet. Gesine Hindemith schätzt an diesem Sammelband vor allem die Ausgewogenheit, das Händchen der Autoren, die Komplexität des Phänomens nicht aus dem Blick zu verlieren und statt Ressentiments nüchterne Analyse walten zu lassen. Bei der Lektüre lernt Hindemith über Selbstbilder und Foucaultsche Visionen vom Body-Management, dem Versprechen, über Schönheitschirurgie oder "psychoaktive Substanzen" soziale Probleme lösen zu können. Die Eigendynamik, die den Patienten zum Konsumenten verwandelt und die auch der Pränataldiagnostik innewohnt, sieht die Rezensentin hier in ihren jeweiligen Kontexten ausgeleuchtet, ohne dass "Verbotspolitik" betrieben würde. Auf die "politische Brisanz" kosmetischer Chirurgie lässt sich Hindemith mit Hilfe dieses Buches allerdings nur zu gerne hinweisen.
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