Thomas Mann

Nietzsches Philosophie im Lichte unserer Erfahrung

Vortrag am XIV. Kongress des PEN-Clubs in Zürich am 3. Juni 1947. Mit CD
Cover: Nietzsches Philosophie im Lichte unserer Erfahrung
Schwabe Verlag, Basel 2005
ISBN 9783796521805
Gebunden, 43 Seiten, 25,50 EUR

Klappentext

Herausgegeben von David Marc Hoffmann. Mit Audio CD (Laufzeit 69 Minuten). Thomas Manns erste Worte nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem europäischen Kontinent standen im Zeichen Nietzsches. Zur Eröffnung des XIV. Kongresses des internationalen PEN-Clubs in Zürich hielt Mann den vielbeachteten und couragierten Vortrag Nietzsches Philosophie im Lichte unserer Erfahrung. Die Rede steht am Ende und Höhepunkt von Manns jahrzehntelanger vielseitiger und kontroverser Beschäftigung mit dem deutschen Philosophen. Der Vortrag wurde damals vom Schweizer Radio aufgenommen und live gesendet, ein Mitschnitt wurde in den Radioarchiven aufbewahrt. Die Beiträge zu Friedrich Nietzsche veröffentlichen das Tondokument nach über 60 Jahren erstmals in voller Länge. Vor dem eigentlichen Nietzsche-Vortrag ist eine - in der gedruckten Version nicht enthaltene - kleine Hommage Thomas Manns an die Schweiz und ihren europäischen Geist zu hören.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.10.2005

Gustav Seibt preist diese Aufnahme eines Vortrags über Nietzsches Philosophie, den Thomas Mann 1947 vor dem PEN-Club in Zürich gehalten hat und der nun nebst dem ungekürzten Text als Faksimile auf CD vorliegt, als "schönsten, berührendsten Beitrag zum Thomas-Mann-Jahr 2005". Mann befand sich nach seiner Emigration erstmals wieder in Europa, und im leichten Stocken der Anfangsworte lässt sich die innere Bewegung des Schriftstellers ablesen, so der Rezensent berührt. Dann aber, wie Seibt bewundernd feststellt, spricht Mann in "bester, poliertester Rezitationsstimme" und mit der "gewohnten Bravour", wobei er auch die jüngsten Erfahrungen des Krieges anspricht. Der Rezensent zeigt sich auch von den Kürzungen, die Erika Mann am Text für den Vortrag vorgenommen hat, sehr eingenommen, denn sie hat die "Krankengeschichte" Nietzsches "mit klugem Takt" fast in Gänze stehen gelassen und auch den "aufrufhaften" Schlussteil kaum gekürzt. Dafür habe sie den "abhandlungshaften" Mittelteil unerschrocken zusammengestrichen, wobei, wie der Rezensent betont, kaum Abstriche an der "gedanklichen Stringenz" zu bemerken sind. Dass sich der zum Zeitpunkt des Vortrags bereits über Siebzigjährige während des einstündigen Vortrags nur einmal "versprochen" hat, hebt Seibt abschließend als besondere Leistung hervor.
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