Sytze van der Zee

Schmerz

Eine Biografie
Cover: Schmerz
Albrecht Knaus Verlag, München 2013
ISBN 9783813505696
Gebunden, 384 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Christiane Burkhardt. Mit Vorwort von Jürgen Osterbrink. Kopf, Rücken, Nerven. Es sind Schmerzen, die die meisten Menschen zum Arzt treiben. Wenn sie nicht aufhören, können sie das Leben zerstören. Die Medizin verspricht Schmerzfreiheit, doch dafür leiden viel zu viele. Allein Deutschland zählt 15 Millionen Schmerzpatienten. Sytze van der Zee beschreibt Schmerzpatienten, die schon so lange leiden, dass der Schmerz jeden Winkel ihres Bewusstseins durchdringt. Er spricht mit Radrennfahrern und Tänzern über ihre Versuche, die eigene Schmerzgrenze zu verschieben. Und er schildert Menschen, die keine Schmerzen kennen oder sich aus Lust Schmerz zufügen. Mit den neuesten Erkenntnissen der Schmerzforschung, die immer mehr darüber herausfindet, wie Geschlecht, Alter, Veranlagung, Stress oder Wohlbefinden unsere Schmerzwahrnehmung beeinflussen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.04.2014

Erstaunt hat Burkhard Müller in Sytze van der Zees "Schmerz" vor allem, dass sich die Mediziner noch heute sträuben, Schmerzen nur nicht als bloßes Symptom zu betrachten, sondern als Krankheit eigenen Ranges. Denn wenn der Rezensent etwas aus dieser Biografie des Schmerzes gelernt hat, dann, dass das Phänomen wesentlich komplexer ist, als ein Griff auf die heiße Herdplatte vermuten lassen würde. Eigentlich würde die Wissenschaft natürlich gerne messen und skalieren, aber das stellt sich als schwierig heraus, weil sie dafür nur auf Selbstbeschreibungen von Betroffenen zurückgreifen kann, erklärt Müller. Der Umstand, dass sich regelmäßig Menschen aufgrund ihrer Schmerzen umbringen, sollte eigentlich genügen, um überkommene Vorstellungen in der Medizin zu überwinden und den Schmerz als Krankheit ernst zu nehmen, findet der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.02.2014

Jede Menge Einsichten für jeden, der sich für Schmerz interessiert, verspricht Lucia Schmidt. Das Buch von Sytze van der Zee allerdings hat für Schmidt eine Besonderheit. Es ist nicht so sehr der Autor, der von chronischen Rückenleiden, Migräne, Sportlerschmerz und sadomasochistischen Erfahrungen erzählt, es sind die Betroffenen selbst. Für Schmidt kommt dabei einiges rüber. So persönlich die Geschichten auch sind, so brauchbar scheinen der Rezensentin die vom Autor beigesteuerten, wenngleich mitunter lehrbuchartig präsentierten Fakten (so über C-Fasern, Nozizeptoren, Schmerzwahrnehmung bei Kindern), vor allem aber die Tipps und Tricks der Betroffenen selbst. Als Ratgeber für Schmerzpatienten taugt der Band laut Schmidt auch aufgrund seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Schmerzmedizin.
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