Thomas Lang

Jim

Eine Erzählung
Cover: Jim
C.H. Beck Verlag, München 2012
ISBN 9783406630033
Gebunden, 124 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Frank Opitz und Tobias Mundt sind alte Freunde und Rivalen. Seit er über fünfzig ist, dreht Mundt, ein erfolgreicher ehemaliger Fernsehmoderator, erst richtig auf, Opitz dagegen hadert als zorniger Intellektueller mit dem Kulturbetrieb und leidet seit einer Tumorerkrankung unter Schmerzen in der rechten Hand, die ihm monströs und unbrauchbar erscheint. Seine Frau Anna ist unbekümmert und schön, wird von Mundt umworben, scheint ihre Liebe aber vor allem Jim, einem Orang-Utan-Jungtier zu schenken, das in ihrem weitläufigen Garten lebt. Jim ist sehr geschickt mit seinen Händen und Füßen und entpuppt sich als hochtalentiert: Er malt Bilder von höchster künstlerischer Qualität.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.2012

Rose-Maria Gropp hat sich großartig amüsiert mit Thomas Langs Erzählung "Jim", in der ein schreibblockierter Feuilleton-Journalist sich in Konkurrenz eines viel agileren Freundes und eines sich als geschickter Maler entpuppenden Orang Utans um seine schöne Frau Anna wieder findet. Thomas Lang begnügt sich in seinem kurzen Prosa-Text auch keineswegs mit der bekannten Ridicule des menschlichen Kunstwillen, versichert die Rezensentin, die allerdings eine Bereitschaft für allerlei Situations- und Sprachkomik als Voraussetzung für den Genuss an der wunderbar bissigen Geschichte voraussetzt. Und hinter diesem frechen Spaß sieht Gropp auch noch literarisch Schwergewichtiges hervorschauen, denn nicht von Ungefähr erinnert Langs Primat an Kafkas Affen Rotpeter, meint die Rezensentin. Allerdings biete der Autor hier statt "Sardonik" eher "luftiges Schaumgebäck" an, das nicht zuletzt mit dem überraschenden Ende, das Gropp nicht verraten will, vor allem viel Spaß macht.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.02.2012

Auch wenn Thomas Langs Prosatext "Jim" vielleicht kein epochemachendes Werk ist, so zieht Christoph Schröder vor der Eleganz dieser leichthändigen Erzählung seinen Hut. Der Autor lässt darin einen Kulturjournalisten und gescheiterten Schriftsteller unter der Konkurrenz eines malenden Orang-Utans und seines so viel vitaleren und erfolgreicheren Freundes sowie den eigenen Unzulänglichkeiten leiden. Eine wunderbare Etüde über den Kunstbetrieb, über "Kunst und Künstlichkeit" und die Kunstfertigkeit eines Affen, der das Klettern verlernt zu haben scheint, so der Rezensent sehr eingenommen.
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