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Stichwort
Natur
Rubrik: Berlinale Blog - 12 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 14.02.2013 […] zum Narrativen schließen den Film jedoch nicht auf, machen ihn im Gegenteil noch rätselhafter. Spiegelt sich da eine kaputte Familienpsyche nach außen, als brutale, alles verschlingende Natur? Oder ist doch die Natur das Vorgängige und sind die verschiedenen Katastrophen, die im Film ihre kryptischen Spuren hinterlassen, nichts als gespenstische Nachbilder - Wiedergänger ohne eigentliche Existenzgrundlage […] allen Seiten von Bäumen umgeben ist und das sein (langsam, ereignisarmes) Alltagsleben am Wald auszurichten scheint, Holz hackt, Äste zersägt, Blätter sammelt. Und einen jungen Mann, der alleine die Natur durchstreift, die Kamera dabei meist vor ihm positioniert (es gibt jedoch auch Einstellungen aus seiner Subjektiven), mit unlesbarem Blick ins Leere starrt, schließlich in einer Grube zwischen den Bäumen […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 09.02.2013 […]
Eine 15-jährige, alleine in den Bergen, alleine mit der Natur. Felsen, Wiesen, Bäume, der Himmel mal strahlend blau, mal nebelverhangen, mal wolkenverzogen, oft stürmt und regnet es. Viele Naturtotalen, begleitet von flächiger, sinfonischer Musik. Die 15-jährige heißt Jin, also Geist; man kann das auf ihren legalen Status beziehen: Ein Mädchen ohne Papiere, eine junge Kurdin, die einmal Teil einer […] einer militanten Gruppierung war, jetzt aber allein, zwar bewaffnet, aber ohne Auftrag, ohne Ziel die Natur durchstreift. In die Welt, in den Film hineingeworfen, bleibt Jin eine ganze Weile lang einsame Überlebenskünsterin. Ein bloßer Zufall gibt ihrer Bewegung schließlich eine Richtung, ein Ziel (und einen möglichen Ausweg aus der geisterhaften Existenzform), dem Film eine Geschichte: Sie beschließt […] Tieren kommt sie im Allgemeinen am besten klar, wenn ihr ein Bär krumm kommt, faucht sie zurück. Auch Esel tauchen auf, lebendige und tote, später exotischere Tiere erkennbar digitalen Ursprungs: Die Natur ist als gefilmte nicht mehr etwas Vorgängiges, Vorgefundenes, sondern etwas Synthetisches. Bei Erdem hat sie sogar, nicht erst in "Jin", sondern auch in Vorgängerfilmen wie "Times and Winds" oder auch […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 16.02.2010 […] Menschen: mit den Hühnern und Pferden im Stall zum Beispiel. Einmal, als er Wasser vom Bach holen will, blickt er auf und sieht am anderen Ufer ein Reh. Das steht da einfach so, inmitten der üppigen Natur, die vom Film in wunderschönen Bildern eingefangen wird. Der Naturkitsch müsste in so einem Film eigentlich hinter jeder Ecke lauern, Regisseur Semih Kaplanoglu aber meidet ihn, ohne dass ihm das große […] als eine beschönigende Formel für "simpel und langweilig" lesen, noch in ihm nur eine Mimesis an das "einfache, unaufgeregte Landleben" sehen. Denn Kaplanoglu sucht kein Ursprüngliches, er filmt die Natur mit derselben stilsicheren Nonchalance wie deren zivilisatorischen Überformungen.
"Bal", auf Deutsch "Honig", ist der Abschluss einer Trilogie: Ei, Milch und Honig (Yumurta, Süt, Bal). In allen drei […] Von
Lukas Foerster