Rüdiger von Wechmar

Akteur in der Loge

Weltläufige Erinnerungen
Cover: Akteur in der Loge
Siedler Verlag, München 2000
ISBN 9783886806928
gebunden, 352 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Über Jahrzehnte war der Diplomat Rüdiger von Wechmar ein Akteur in der Loge: ein privilegierter Beobachter der Geschichte Nachkriegseuropas und Amerikas, der zugleich an dieser Geschichte teilhatte. Seine Erinnerungen entfalten ein Panorama der Nachkriegszeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.03.2000

Sehr respektvoll würdigt Ulrich Manz diese Erinnerungen des Journalisten, Regierungssprechers (unter Willy Brandt), Chef des Bundespresseamts und Diplomaten. Vorbeugend nimmt er Wechmar gegen mögliche Vorwürfe in Schutz, dieser habe die Stationen seiner Karriere nur anekdotisch und unreflektiert erzählt. Denn der "Sprengsatz" des Buchs liegt nach Manz woanders: nämlich in den Schilderungen über Jugend, Krieg und Berufswahl. Wechmar war auf eine Napola erzogen worden, einer "Nationalpolitischen Erziehungsanstalt". So hießen die Eliteschulen im Dritten Reich. "Der ehrliche Wechmar" berichte detailgetreu und ungeschminkt über diese Zeit und auch darüber, wie er später im Laufe seiner Karriere immer wieder anderen Absolventen der Napola über den Weg gelaufen sei, die nach Gründung der Bundesrepublik "in immer höheren Positionen in Parlamenten und Regierungen" auftauchten. Nur die Nüchternheit der Darstellung beklagt Manz. Gern hätte er erfahren, wie die ersten Begegnungen der Napola-Zöglinge in der neuen Bundesrepublik verliefen: "Aber über derlei Persönliches redet Wechmars Generation nicht gern, das muss erst noch geschrieben werden".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.03.2000

Christian Hacke hält die Lebenserinnerungen von Rüdiger von Wechmar für eine lohnenswerte Lektüre, und das, obwohl dieser weder als Politiker noch als Journalist eine allzu bedeutende Rolle gespielt habe. Sein Lebenslauf gilt Hacke als beispielhaft für die Generation, die Hitler-Deutschland und Wiederaufbau miterlebt hat, zudem sei das Buch unterhaltsam und ohne Attitüde geschrieben. Wenn auch wenig Neues über Politik und Außenpolitik zu erfahren wäre, gewähre Von Wechmar interessante Einblicke in die Welt der Diplomatie, in der er lange Zeit tätig war.